Die Playa de Palma soll sicherer werden. Der Stadtverwaltung
liegen jetzt Pläne für die Installation von 36 Überwachungskameras
vor. Vom Ortseingang von Arenal bis zum Polizeipräsidium in der
Calle Neopatria soll sich die Kamerareihe erstrecken. Sowohl die
Strandpromenade als auch andere konfliktreiche Punkte der
Urlauberzone sollen so überwacht werden. Die Idee resultiert aus
einer Studie, die 1999 in Auftrag gegeben wurde.
Das Projekt muss allerdings noch vom Innenministerium genehmigt
werden. Gibt es keine Einwände, werden die Kameras nächstes Jahr in
Betrieb gehen. Die meisten nehmen die Strandpromenade ins Visier.
Außerdem sollen folgende Straßen überwacht werden: San Ramon Nonat,
Las Maravillas, Missió de Sant Gabriel. Auch in der Schinkenstraße
(Bartolomé Salva) sowie in der Bierstraße (Miguel Pellisa) werden
Kameras angebracht.
Die elektronischen Geräte werden so befestigt, dass sie außer
Reichweite von möglichen Rowdys sind. Die digitalen und analogen
Kameras sollen rund um die Uhr eingeschaltet bleiben und die Bilder
aufzeichnen. Nahaufnahmen von Personen im Vordergrund sind möglich.
Die Geräte haben einen Rund-um-Blickwinkel. Um die Schärfe in der
Nacht zu verbessern, werden Lichtstrahler angebracht, die 40 Meter
ausleuchten können.
Erst vor einer Woche haben der Hotelverband und die Vereinigung
gegen die Gewalt an der Playa de Palma erneut Maßnahmen zur
Erhöhung der Sicherheit in Arenal gefordert. In einer Mitteilung
wiesen sie auf den Rückgang der Hotelbuchungen hin und
beschuldigten die offiziellen Stellen, nichts gegen den „Zustand
der Dekadenz”, in dem sich die Touristenzone befinde, zu
unternehmen. Die kriminellen Delikte und die vermehrte Präsenz von
Prostituierten seien Inhalt vieler Beschwerdebriefe von
Urlaubern.
Die Vereinigungen schätzen die Zahl der Prostituierten
inzwischen auf etwa 250. Die Massierung führe dazu, dass die Frauen
ihre festen „Gebiete” verlassen haben und nun in allen Straßen auf
Kundensuche gingen.
Die Nationalpolizei hat zusätzlich zu den Kamerainstallationen
weitere Maßnahmen angekündigt: Die Grünflächen, die die
Prostituierten mit ihren Kunden aufsuchen, sollen beleuchtet
werden. Außerdem ist das Polizeiaufgebot verstärkt worden.
Die diese Woche erfolgte Zerschlagung eines Frauenhandelrings
zeigt, dass die Playa de Palma eine begehrte Anlaufstelle für
Zuhälter und Prostituierte aus aller Welt ist. Drei Personen
tschechischer Staatsangehörigkeit und ein Ungar sind bislang
festgenommen worden. Sie stehen im Verdacht, in den letzten Monaten
tschechische Mädchen nach Mallorca eingeschleust zu haben, um sie
als Prostituierte zu verkaufen. Die meisten Mädchen wurden in
Apartments entlang der Playa de Palma untergebracht.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.