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Die Veranstalter der Mallorca Open strahlen nach der vierten Auflage des Turniers Zufriedenheit aus. Als der Spanier Alberto Martin im Finale den Argentinier Guillermo Coria mit 6:3, 3:6 und 6:2 bezwang, schauten 6800 Tennis-Fans zu. Einen Tag vorher war Lokalmatador Carlos Moyá vor 6000 Zuschauern am späteren Sieger gescheitert. Insgesamt fanden an den sieben Turniertagen nach Angaben der Organisatoren 25.800 ins Coliseo Balear. Im letzten Jahr hatten das Turnier nur 13.000 sehen wollen. Fast eine Verdoppelung, obwohl die ganz großen Namen im Teilnehmerfeld fehlten.

Wenngleich kritische einheimische Journalisten in Kommentaren forderten, das Turnier müsse mallorquinischer werden, freut sich Organisationschef Jürgen Mahncke: ,,Wir haben es geschafft, dass die Spanier das Turnier annehmen. Das hat man gemerkt.”

Dennoch: In den schwarzen Zahlen sind die Mallorca Open noch nicht. Man munkelt von einem Gesamt-Budget von etwa sechs Millionen Mark, schon allein die Verpflichtung der drei Top-Spieler ist kein Pappenstiel: Einen Haas bekommt man für 100.000 Dollar Antrittsgeld, ein Kiefer und ein Moyá machen den ersten Aufschlag für 135.000 Dollar. Dazu kommen weitere hohe Posten wie Personal, Arena-Miete, Werbung etc.

,,In diesem Jahr haben wir plus minus null abgeschlossen. Verdient wurde nichts”, verrät Jürgen Mahncke. Nachdem die ersten drei Auflagen der Mallorca Open hohe Verluste einfuhren, hofft man nun, dass im nächsten Jahr Gewinn gemacht wird. Ob das Turnier dann aber wieder in Palmas Stierkampfarena stattfinden wird, steht in den Sternen.

Rechte-Inhaber Ion Tiriac liegt ein Angebot aus Madrid vor. Das letzte Wort hat aber Ausrichter ,,Participaciones en el Mundo del Deporte” (PMD), eine Tochter der deutschen ,,Sportwelt”. Natürlich in gutem Einvernehmen mit dem Tennis-Mogul. PMD scheint Mallorca als Standort weiterhin zu favorisieren. Inzwischen ist allerdings mehr als fraglich, ob das Coliseo Austragungsort bleibt. Denn die Probleme liegen auf der Hand: Keine Parkplätze, Stimmung kommt nur auf, wenn sehr viele Zuschauer da sind, hohe Arena-Miete (280.000 Mark für vier Wochen), die gesamte Infrastruktur muss eigens für das Turnier geschaffen werden.

,,Wir prüfen in den nächsten Wochen, welche anderen Standorte auf Mallorca denkbar sind. Orte, wo man zum Beispiel vorhandene Infrastruktur nutzen kann. Vielleicht gehen wir nach Cala Rajada, Alcúdia oder Pollença. Auch in Calvià gibt es Möglichkeiten”, so Mahncke. ,,Wir wollen zwar weiterhin ein Turnier für die Mallorquiner machen, aber in einer Touristenregion könnten wir die Urlauber besser ansprechen.” Konkrete Gespräche mit interessierten Gemeinden seien bisher noch nicht geführt worden, trotzdem hat man sich einen straffen Zeitplan auferlegt: Bis zum 1. Juni soll feststehen, wo die Mallorca Open 2002 stattfinden.