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Die spanische Flughafenverwaltung AENA hat angekündigt, den Flughafen Son Sant Joan in Palma mit einem System auszustatten, das das Starten und Landen auch bei sehr schlechter Sicht ermöglicht. Vertreter des touristischen Sektors hatten diese Investition von AENA schon seit geraumer Zeit gefordert.

Erst am vergangenen Wochenende waren hunderte Reisende von Verspätungen betroffen, die durch den am Sonntagnachmittag plötzlich aufziehenden Nebel auf dem Archipel und in Barcelona nicht auf ihrem Zielflughafen landen konnten oder stundenlange Verspätungen in Kauf nehmen mussten.

300.000 Reisende sind allein in Palma jährlich von solchen nebelbedingten Flugverzögerungen betroffen, schätzt der Verband der Balearischen Reiseveranstalter (Aviba). Weil der Flughafen Son Sant Joan zunehmend als Drehkreuz genutzt wird, akkumulieren sich die negativen Auswirkungen von wetterbedingten Verspätungen und Ausfällen. Trotzdem hatte sich AENA bisher gegen ein solches System aus Kostengründen gewehrt, denn dichter Nebel ist auf den Archipel vergleichsweise selten.

,,Niebla marítimo”, wie Meteorologen dieses Phänomen nennen, kommt zwar häufig auf Ozeanen und Meeren vor, erreicht aber selten das Land. Um diesen ,,Meeresnebel” entstehen zu lassen, braucht es nach Auskunft des Meteorologischen Instituts in Palma niedrige Wassertemperaturen und intensive Sonneneinstrahlung bei wenig Wind. Durch stundenlanges Einstrahlen der Sonne auf das vergleichsweise kalte Meer entsteht eine höchst feuchte Luftschicht darüber, die dicht wie ein Pfropfen den Austausch mit anderen Schichten verhindert. Wenn dann der Wind später diese Luft auf das Land treibt, haben wir ,,Meeresnebel”.