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Bei gut 70 Prozent aller Immobilienkäufe durch Ausländer auf den Balearen kommt der Fiskus nicht zu seinem Recht. Aufgrund von falschen Angaben gingen den Steuerbehörden allein im vergangenen Jahr über 2'8 Milliarden Pesetas (33 Millionen Mark) verloren, sagte der Finanzminister der Balearen, Joan Mesquida (PSOE), am Dienstag bei der Vorstellung seines neuen Aktionsplans gegen Steuerbetrug.

Wenn ein Ausländer ohne Residencia auf den Inseln eine Immobilie erwirbt, muss er anschließend eine Einkommens– und Vermögenserklärung unter Nennung des Wertes seines neuen Eigentums abgeben. In sieben von zehn Fällen unterbleibe allerdings die Erklärung, sagte Mesquida. Hauptgrund für die Steuerhinterziehung sei, dass viele Käufer das spanische Rechts– und Steuersystem nicht ausreichend kannten, räumte der Politiker ein.

Bei einem Kaufpreis von über 50 Millionen Pesetas (588.000 Mark) machten rund 60 Prozent der Nicht-Residenten falsche Angaben. Lag der Kaufpreis unter der 50-Millionen-Schwelle, erhöhte sich der Anteil der nicht ordnungsgemäß deklarierenden Immobilienbesitzer auf 80 Prozent.

Insgesamt sei die Steuerhinterziehung durch Ausländer mit 2'8 Milliarden Pesetas um 28'6 Prozent höher ausgefallen als im Jahre 1999. Die Zahl der registrierten Verstöße gegen das Steuerrecht stieg um 1'5 Prozent auf 6374 Fälle. Aufgedeckt wurden die Unregelmäßigkeiten durch eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Finanzministerium und den Finanzämtern auf den Balearen.