Die mallorquinische Umweltschutzorganisation GOB sieht die
Balearen durch die beständige Bautätigkeit und das nach wie vor
anhaltende Touristenaufkommen stärker denn je bedroht. Allein im
vergangenen Jahr sei die Bautätigkeit mit 11.620 fertiggestellten
Wohnhäusern für rund 40.670 Menschen massiver ausgefallen als in
den Boom-Zeiten der 70er Jahre, beklagte der GOB. Damals seien von
1970 bis 1979 im Jahresschnitt lediglich 11.000 Wohneinheiten
errichtet worden.
Darüber hinaus ist im Tourismussektor die Zahl der Unterkünfte
im vergangenen Jahr um über 5000 Betten aufgestockt worden,
kritisierten die Umwelt-Aktivisten. Vorrangiges Ziel der Politik
müsse dagegen eine Stabilisierung des Tourismusaufkommens sein.
Dabei sei ein weiterer Zuwachs strikt zu vermeiden. Vielmehr
sollten die Zahlen nach unten verringert werden.
Die von der Regierung auf den Weg gebrachten Maßnahmen zur
Eindämmung der Bautätigkeit bezeichnete der GOB als nicht
weitreichend genug. Die Zahl der bewilligten Baugenehmigungen auf
ländlichem Bauland habe im Jahr 2000 mit über 800 einen neuen
Rekord erreicht, auch wenn die Nachfrage aufgrund der neuen
Hemmnisse gesunken sei.
Der GOB appellierte an die Balearenregierung, die angekündigte
Reform der Raumordnungsvorgaben (directrices de ordenación del
territorio) sowie das neue Bodenrecht (ley del suelo) zu
verabschieden. Der Inselrat wurde aufgefordert, einen
Flächennutzungsplan zu erlassen.
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