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Mit dem Aufruf an die balearische Gesellschaft, die verlorene ,,Kultur des Wassers” wiederzugewinnen, ist am Samstag der internationale Kongress über neue Konzepte im Wassermanagement in Palma zu Ende gegangen.

In den Debatten zwischen den nationalen und internationalen Experten wurden aber wiederum jene Differenzen deutlich, die auch unter den Politikern auf den Balearen und in Madrid bestehen. Die Kernfrage ist: Wieviel Wasser soll aus dem Meer gewonnen und entsalzt werden?

Der Ökonom und Träger des spanischen Umweltpreises 2000, José Manuel Naredo, sagte, die Entsalzung werfe ,,Holz ins Feuer der Wasserverschwendung”. Die Bürger bekämen den Eindruck, Wasser sei unbegrenzt vorhanden. Naredo verwies auf die ökologischen Folgen: Um einen Kubikmeter Meerwasser zu entsalzen, müsse Energie aus einem Kilogramm Rohöl eingesetzt werden. Für ein regenarmes Gebiet wie Mallorca sei zu fragen, ob es ökologisch und ökonomisch rentabel sei, ,,eine Tonne Wasser zu verbrauchen, um ein Kilo Mais zu produzieren”, so Naredo.

Eine andere Haltung vertrat der Geschäftsführer von Palmas kommunalem Wasserversorger Emaya. Mallorca solle das Angebot des Madrider Umweltministeriums annehmen und neue Wasserfabriken bauen, um die Versorgung langfristig zu sichern. ,,Die kosten uns nichts, und wenn wir sie in regenreichen Jahren nicht brauchen, stellen wir sie ab”, schlug Arturo Cadenas vor.