Mit bloßen Händen graben Helfer nach Verschütteten.

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Die Zweifel an der Bausicherheit vieler neuer und alter Gebäude auf Mallorca, die einige Experten schon länger hegen, hat am vergangenen Freitag auf tragische Weise neue Nahrung bekommen: In Arenal brach um 11.50 Uhr der dreistöckige Seitenflügel des ehemaligen Hotels Tivoli zusammen.

Zwei Bauarbeiter kamen ums Leben, fünf weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. 200 Feuerwehrleute und Freiwillige halfen bei den Rettungsarbeiten. Dennoch konnten der 31-jährige Juan Pericas Campins und sein Kollege Alberto Folch Romaguera (55) nach drei Stunden unter tonnenschweren Trümmern nur noch tot geborgen werden. Bis Redaktionsschluss lagen zwei ihrer Kollegen noch auf der Intensivstation.

Die Balearenregierung kündigte eine großangelegte Inspektionsoffensive an, um die Statik von Hotels und Appartementhäusern zu prüfen. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die Prüfungen sollten sich nicht nur auf Hotels beschränken: Am Dienstag stürzte in einem alten Haus in Sa Pobla ein sechs Quadratmeter großes Stück einer Zimmerdecke ab. Keiner der marrokkanischen Immigranten, die in dem Haus zur Miete wohnten, wurde verletzt.

Auch mehrere Tage nach dem tödlichen Unglück von Arenal bleibt die genaue Ursache des Einsturzes weiter unklar. Eine erste Hypothese, wonach ein Bagger eine tragende Wand beschädigt haben soll, wurde inzwischen widerlegt.