,,200.000 Deutsche wollen sich auf den Balearen niederlassen”:
Die Schagzeilen in den mallorquinischen Zeitungen waren am
vergangenen Wochenende wieder einmal vom Thema der Alemanes
bestimmt.
Die Quelle für diese Zahl war in der Tat solide: Der
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Handelskammer für Spanien, Peter
Moser, nannte sie im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich der
ersten Präsidiumssitzung der offiziellen Auslandsvertretung der
deutschen Wirtschaft in Spanien. Moser bezog sich auf eine Studie,
die ,,eine Bank in Deutschland” erstellt habe.
Aber die Zahl gibt es nicht. In einer Studie der
Landesbausparkasse LBS von 1998 steht zwar, dass 200.000 Deutsche
sich in den kommenden Jahren niederzulassen gedenken – aber in ganz
Spanien, keineswegs nur auf den Balearen. ,,Ich habe Spanien
gesagt”, war Moser im nachhinein sicher. Nur die versammelte Presse
hatte es anders gehört.
Die Aufregung über einen neuen Beleg für die sich verschärfende
deutsche Invasion stellte den eigentlichen Zweck des
Pressegesprächs in den Schatten. Denn Moser und sein Präsident
Manual García Garrido waren gekommen, um für die Kammer zu werben.
Bisher haben von den 1157 Mitgliedern in Spanien und Deutschland
nur 20 ihren Sitz auf den Balearen.
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