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Die Eltern der Ende Mai 1999 auf Mallorca ermordeten María del Carmen del Salto (28) waren am Mittwoch in Hamburg, um die Plädoyers im Prozess gegen Andreas Okulus zu hören, der für den Tod ihrer Tochter verantwortlich sein soll.

Während Oberstaatsanwalt Krämer, Thomas Hardtmann als Vertreter der Nebenklage und Ernst Medecke, Strafverteidiger des Angeklagten, ihre Plädoyers vortrugen, sagten die Eltern keinen Ton, mussten aber immer wieder mit den Tränen kämpfen. Sie trugen, wie an allen Prozesstagen, an denen sie anwesend waren, ein Bild der ermordeten María del Carmen am Revers, ,,um ihr zu zeigen, dass wir bei ihr sind, auch wenn sie tod ist”, wie die Mutter zum Prozessauftakt im Juni gegenüber MM erklärte, ,,und um den Angeklagten damit zu konfrontieren”.

Die Staatsanwaltschaft sieht die Schuld des angeklagten 34-jährigen Brandmeisters als erwiesen an und fordert lebenslange Haft wegen Mordes und sexuellen Missbrauchs Widerstandsunfähiger. Die Nebenklage schloss sich dem Staatsanwalt an. Für Verteidiger Medecke ist die Schuld seines Mandanten alles andere als erwiesen. ,,Vermutungen, die nicht zu einer Kette geschlossener Beweise” gemacht werden dürften, reichten nicht für eine Verurteilung aus.

Zum ersten Mal im Verlauf des Prozesses sagte auch der Angeklagte zum Fall aus: ,,Ich bin unschuldig,” sagte er in seiner Schlussbemerkung, ,,und etwas anderes wird hier auch nicht rauskommen.” Das Urteil der Richter der Großen Strafkammer des Hamburger Landgerichts soll am 13. Oktober verkündet werden.