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Sommer, Sonne, Sangría – viele Urlauber, die sich zur Zeit auf Mallorca erholen, träumen davon, die Insel immer genießen zu können. Da kaum einer genug Geld hat, andauernd Ferien zu machen, hilft nur eins: hier arbeiten. Doch was? Auf der Urlaubsinsel Nummer eins gibt es entsprechend vor allem Jobs in der Touristikbranche. Und die stehen grundsätzlich jedem offen. Und die meisten Stellen werden jetzt besetzt, da die Touristik-Konzerne in diesen Wochen für die Sommersaison 2001 planen. Wer es also ernst meint: Jetzt ist die ideale Zeit, sich zu bewerben.

Die Mehrzahl der Stellen, die vor Ort besetzt werden, sind Reiseleiter und Animateure (die manche Unternehmen mittlerweile etwas schamhaft mit anderen Namen bezeichnen, sei es ,,Urlaubsbetreuer” oder ,,Robin”). Da es relativ viele Posten gibt, und diese nicht allzu lange (im Schnitt etwa vier bis fünf Jahre) besetzt sind, gibt es jedes Jahr eine Menge Möglichkeiten.

Um in der Animation zu arbeiten, sollte man einige Voraussetzungen mitbringen. Bei Robinson, dem Club-Anbieter der TUI- Group, der auch eine Anlage in Cala Serena betreibt, muss ein Animateur älter als 22 Jahre sein und mindestens mittlere Reife sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem ,,passenden” Beruf haben. Man muss mindestens eine Fremdsprache leidlich beherrschen, ,,die Welt mögen und die Menschen aller Nationalitäten”, so die Selbstdarstellung des Unternehmens. Man fordert von den ,,Robin” genannten Animateuren, dass sie ,,fröhlich, aufgeschlossen und engagiert” sind. Von März bis Ende Oktober muss man sich sechs Tage pro Woche engagieren.

Ebenso wie bei der Konkurrenz Aldiana (die ist allerdings nicht auf Mallorca präsent) gibt es die Bereiche Sport und Unterhaltung. Dabei sind die spezifischen Anforderungen jeweils äußerst vielfältig. So sind für die Showproduktionen unter anderem Schneider für die Kostüme/Requisite, Historiker, Geographen oder Kunsthistoriker für Ausflüge, Pädagogen für die Kinderbetreuung oder lizensierte Trainer für die verschiedenen Sportarten gefragt. Wichtiger als die fachliche Qualifikation ist bei Aldiana jedoch, ,,mit Witz, Charme und Kreativität zum Mitmachen anzuregen und gruppendynamische Prozesse zu fördern”.

Animateure arbeiten in der Saison, die auf Mallorca in der Regel von März bis Oktober dauert. Für diese Zeit werden befristete Arbeitsverträge abgeschlossen, dabei ist man nach dem hiesigen Standard sozialversichert. Dazu kommen, je nach Arbeitgeber, noch gesonderte Abmachungen. Das Anfangsgehalt liegt bei etwa 1500 Mark brutto, dazu kommen freie Unterkunft, oft freie Kost und Ermäßigungen bei den Getränken. In der Regel führen die Unternehmen zur Ausbildung Einführungslehrgänge durch, die vor Ort mit Landeskenntnissen angereichert werden.

Als Animateur bewerben kann man sich entweder direkt bei den jeweiligen Reiseveranstaltern, zum Teil auch via Internet. Zum Beispiel bei www.aldianajobs.com, www.robinson-club.de. oder www.aida.de.

Eine noch größere Gruppe von Menschen arbeitet in den Urlaubszielen als Reiseleiter. Die kümmern sich um den reibungslosen Ablauf der Reise, führen zum Beispiel in den Hotels die Begrüßungscocktails durch, halten Sprechstunden ab und verkaufen Ausflüge. Die Einstiegsgehälter liegen, wie bei den Animationskollegen, bei etwa 1500 Mark, im Schnitt kommt man auf etwa 2500 Mark pro Monat. Gute Reiseleiter können ihre Einkünfte jedoch durch Provisionen aufpäppeln: Sie verdienen an jedem verkauften Ausflug mit, bei Neckermann gibt es auch Incentives für gute Leistungen im Umgang mit den Gästen.

Als Reiseleiter sind vor allem Menschen mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung und Initiative gefragt. Schließlich sollen Probleme, mit denen die Reiseleiter ständig konfrontiert werden, falls irgend möglich sofort und vor Ort gelöst werden. Die Bezahlung ist ähnlich wie bei den Animateuren - mit einem Unterschied: Oftmals gibt es noch einen Firmenwagen dazu. Und während bei Animateuren eher junge Leute gefragt sind, haben Reiseleiter kein Verfallsdatum. Dennoch ist der Job in der Regel so stressig, dass die Verweildauer im Schnitt vier Jahre beträgt. Aber es gibt auch Ausnahmen. Reiseleiter, die mehr als 20 Jahre Mallorca-Gäste betreuen, findet man immer wieder. Und für Menschen, die den Job nicht nur als Abenteuer sehen, ist es sicherlich von Vorteil, wenn zum Beispiel Alltours seine Reiseleiter mit einem deutschen Angestelltenvertrag ausstattet.

Sowohl bei Animateuren wie auch bei Reiseleitern stellen die Unternehmen vor Ort kurzfristig Aushilfskräfte ein, etwa, wenn die Saisonplanung schief lag oder Mitarbeiter vorher abspringen. So kann man sich auch für sechs bis acht Wochen verdingen. Bei Aldiana erhalten diese ,,Freelancer” 500 Schweizer Franken pro Monat Honorar, es gibt einen Stand-by-Flug zum Einsatzgebiet, freie Unterkunft und Verpflegung und 50 Prozent Rabatt auf die Getränke.

Obwohl sich die Tourismus-Branche in Windeseile professionalisiert, ist die Arbeit an der ,,Front” (wie Touristiker die Destinationen nennen) immer noch ein guter Karriere-Einstieg. Auf Mallorca kann man beispielsweise die Leitung einzelner Gebiete übernehmen, von da aus gar Chefreiseleiter oder dessen Stellvertreter werden. Ähnlich verantwortungsvolle Posten gibt es für Animateure.

Da Mitarbeiter mit Praxiserfahrung gefragt sind, stehen bei ensprechenden Voraussetzungen auch gute Jobs in den deutschen Zentralen offen. Allerdings wird von Führungskräften heutzutage immer öfter ein abgeschlossenes Studium erwartet.

Außer Reiseleitern und Animateuren gibt es auf Mallorca tausende von Jobs in Hotels. Da die Branche geradezu klassisch international ist, stehen entsprechend ausgebildeten Fachkräften auf Mallorca Tür und Tor offen. Da viele Herbergen von deutschen Eignern betrieben werden, findet die Auswahl oft auch in Deutschland statt.

Eine gute Möglichkeit, sich über Jobs in Hotels zu informieren, ist das Internet. Zum Beispiel direkt beim Unternehmen (www. riuhotels.com oder www. solmelia.es) oder in allgemeinen Jobbörsen (www. traveljob.de, oder www. hotel-career.de, die weltweite Arbeitsangebote enthalten.