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Mit einer großen Feier im vor zwei Jahren eingeweihten Therapiezentrum auf dem Gelände Son Morro hat die Sozialeinrichtung "Projecte Home" - "Projekt Mensch", vergangene Woche ihren 30. Geburtstag gefeiert.

Für Jesús Mullor war es die erste große Veranstaltung als Direktor von "Projecte Home". Erst vor zwei Monaten hat er das Amt von Tomeu Catalá übernommen, der in Zukunft "nur" noch als Vorsitzender der Stiftungen in Erscheinung treten wird. "Tomeu schwebt aber nach wie vor über allem, er hat das ins Leben gerufen, aufgebaut", so Mullor. Catalá ist nicht nur Gründer, sondern auch so etwas wie die gute Seele des Hauses. Er hatte "Projecte Home" 1987 aus der Taufe gehoben, damals wirkte er als Pfarrer und Pädagoge.

"Die Achtzigerjahre waren katastrophal, was den Missbrauch von Drogen angeht", erklärt Mullor. Das Gründungsteam unter Leitung von Catalá fuhr deshalb ins italienische Castelgandolfo, um sich in einer dort bestehenden gleichnamigen Einrichtung - "Progetto Uomo" - über die Möglichkeiten im Kampf gegen Abhängigkeit - damals wurde vor allem Heroin genommen - zu informieren und eröffnete kurz darauf ein Zentrum in Palma. Bereits drei Jahre später waren Erfolge im Kampf gegen Drogensucht zu verzeichnen, als die ersten Betroffenen als "geheilt" entlassen wurden.

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In den 90er Jahren "expandierte" das "Projekt Mensch" nicht nur auf Mallorca weiter. In ganz Spanien wurden unter dem kastilischen Namen "Proyecto Hombre" unabhängige Schwestervorhaben ins Leben gerufen. Um die Jahrtausendwende weihte die Einrichtung dann auch Zweigstellen auf Mallorcas Nachbarinseln Ibiza, Formentera und Menorca ein.

Vor allem die guten gesellschaftlichen Beziehungen Catalás kamen und kommen "Projecte Home" zugute. 2013 von der Vereinigung "Ciudadanos Europeos de Baleares" zum Europäer des Jahres gewählt, pflegt er auch eine fast schon freundschaftliche Beziehung zu Alt-Königin Sofía. Seit Jahren zählt die Mutter von König Felipe VI. zu den Stammgästen des österlichen Benefizkonzerts in der Kathedrale von Palma, dessen Einnahmen ebenfalls "Projecte Home" zugutekommen.

Eine große Tafel im Eingangsbereich des Therapie-Zentrums zählt die Liste der Spender auf: Privatpersonen, Unternehmen, Sportvereine - kaum jemand, der die Einrichtung noch nicht gefördert hat. "Egal ob ein Euro oder eine Millionen, jeder ist wichtig", findet Jesús Mullor, der die Arbeit in Catalás Sinne weiterführen will. Ihm zur Seite stehen Kommunikationsdirektor Antoni Parets, Finanzchefin Eva Pomar sowie der therapeutische Leiter Sergi Canal.

(aus MM 35/2017)