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Sein Name ist Bond, Bond Adventure. In einem Film ist das gelbe Etwas bislang aber noch nicht aufgetaucht. Dafür haben es echte Soldaten intensiv genutzt. Entwickelt hat das "Breathing Observation Nautical Device" die amerikanische Marine und die Eliteschwimmer der Navy Seals haben mit den Bonds Tauchgänge unternommen.

"Seit 1996 ist es im zivilen Gebrauch", sagt Hans-Ulrich Schwartau, Betreiber der "Cool Divers", die mit den Scootern Tauchexkursionen anbieten. "Als Erste im Mittelmeer", versichert der 54-Jährige. Schwartau hat lange in Miami gelebt, als Industriedesigner gearbeitet und Tauchschulen betrieben. Entdeckt hat er die ungewöhnlichen Tauchgeräte in der Karibik und dann nach Mallorca gebracht. Seit etwas mehr als einer Woche sind die Bonds in Port d'Andratx im Einsatz.

Man sitzt auf ihnen wie auf einem schlanken Jet-ski, hat eine Art Lenkrad vor sich und bekommt dann eine Glaskuppel übergestülpt. Der Clou: Das Gesicht wird nicht nass, der Autor dieser Zeilen konnte sogar seine Brille auflassen. Ganz billig ist ein Bond allerdings nicht: In der Anschaffung kostet er rund 12.000 Euro.

Schwartau lässt seine Kunden momentan an einer Boje auf konstant vier Meter tauchen. Die Seitenflossen wären zwar verstellbar, aber: "Bei sechs Stundenkilometern Geschwindigkeit ist das für unerfahrene Taucher zu gefährlich, die würden zu schnell in die Tiefe tauchen", sagt Schwartau.

So muss man sich außer dem auch bei vier Metern nötigen Druckausgleich (Nase zuhalten und schlucken) um weiter nichts kümmern, als den Elektromotor anzustellen und ein bisschen zu lenken. Schwartau schickt stets Taucher zur Begleitung mit nach unten, denn nicht nur tauchunerfahrene Gäste verlieren hier schnell die Orientierung.

Der Effekt ist für Tauchnovizen stets der selbe: Staunen. Menschen, die bislang bestenfalls beim Schnorcheln durch die Taucherbrille geschaut haben, erschließt sich eine neue Welt in Blau, auf Tuchfühlung mit Fischschwärmen, die man in balearischen Gewässern nicht vermutet hätte.

Die 20 Minuten, die Schwartau für einen Trip veranschlagt, vergehen wie im Flug. Das glückliche Grinsen auf dem Gesicht der Gäste ist nahezu garantiert. "Besonders ältere Menschen, die nie in ihrem Leben getaucht sind, können den Bond problemlos nutzen. Wir hatten sogar eine 83-jährige Dame."

Tatsächlich ist auch Angela Riepel aus dem ostwestfälischen Herford hellauf begeistert. "Das war supertoll. Ich hätte nie einen Tauchkurs gemacht, aber damit ist es wirklich leicht", sagt sie. Ihre Freundin Elke Hennig kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Ich hätte nie gedacht, wie groß das da unten ist." "Da unten" - das ist die "Piratenhöhle" vor Port d'Andratx, eine gute Location, um Fischschwärme anzutreffen und für eine Runde mit dem Unterwasserscooter.

Selbst für den erfahrenen Taucher dürfte die Fahrt mit dem Scooter ein kurioses Erlebnis sein, obwohl die Bewegungsfreiheit durch die Konstruktion recht eingeschränkt ist. Dafür hat man keine Taucherbrille auf der Nase - und die Haare bleiben trocken.