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Neben dem "Hamburger Hügel" bei Santanyí und dem "Düsseldorfer Loch" in Port d'Andratx gibt es auf Mallorca auch das sogenannte "Shampoo Valley" bei Pollença. Maßgeblich für die nur wenigen bekannte Gegend, in der sich auch die Finca von Peter Maffay befindet, sind Wella-Erbin Sylvia Ströher mit Ehemann Ulrich sowie der frühere Kosmetik-Unternehmer Hans Peter Schwarzkopf.

Gemeinsam ist beiden Familien nicht nur die Liebe zu Mallorca, sondern auch die Tatsache, dass ihre Firmenbeteiligungen längst an Procter & Gamble verkauft sind.

Ansonsten unterscheiden sich die Präferenzen etwas: Während Sylvia Ströher als eine der renommiertesten Kunstsammlerinnen Deutschlands gilt und sich Anfang 2015 als Retterin des traditionsreichen Suhrkamp-Verlags hervorgetan hat, schwört Hans Peter Schwarzkopf auf Wein. Seit einigen Jahren sprießen im "Shampoo-Valley" die Reben, und auch die zur gleichnamigen Finca Can Axartell gehörende Bodega steht kurz vor der Einweihung. Sechs Millionen Euro wurden von der Familie im Norden Mallorcas investiert, 520.000 Euro Zuschuss gab es aus dem Europäischen Agrarfonds. Wie MM erfahren hat, befindet sich die Anlage teilweise unterirdisch im Berg hinter der Anlage. Nach Plänen von Architekt Bernd Schmahl wurde sie in eine ehemalige Gipsgrube eingebaut.

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Ansonsten scheint es der diskrete Unternehmer - mittlerweile über 81 Jahre alt - mit dem kommerziellen Verkauf seiner Weine nicht allzu eilig haben. Am Marketing-Konzept und den Etiketten werde derzeit noch gefeilt, so der Haus-Önologe Joan Miquel Ochogavía. Besichtigt werden konnte das Bodega-Gelände bisher nur von einzelnen Eingeweihten aus der Weinbranche, doch auch von außen ist bereits einiges zu sehen. Wie es heißt, wird zumindest einer der Rotweine von Can Axartell bereits in Zusammenarbeit mit der Maffay-Stiftung vermarktet. Das Projekt ist durchaus ambitioniert, denn die Kapazität ist angeblich auf bis zu 400.000 Kilo Trauben im Jahr ausgelegt. Damit würde Klaus Peter Schwarzkopf zu den zehn größten Winzern der Insel gehören.

Laut Berichten der Tageszeitung Ultima soll es im Übrigen noch fünf weitere bekannte ausländische Unternehmer geben, die auf Mallorca Wein anbauen wollen. Dem Bericht zufolge handelt es sich um vier Deutsche und einen Chinesen. Im Unterschied zu Schwarzkopf soll es bei diesen Interessenten aber nicht um den Neuaufbau gehen, sondern um Kauf-angebote. Ob die Mallorquiner darauf eingehen, steht allerdings auf einem anderen Blatt. (mic)

(aus MM 21/2015)