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Das Meeresviertel El Molinar zählt zu den beliebtesten Stadtteilen in Palma. Einwohner und auch Urlauber schlendern gerne über die Promenade des ehemaligen Fischerquartiers. Der Sporthafen dort – der älteste auf Mallorca und den Balearen – hat jetzt Pläne bekanntgegeben, das Gelände erweitern und modernisieren zu wollen. 

Das Projekt sieht vor, die Zahl der Liegeplätze von 120 auf 315 zu erhöhen. Das Gelände zu Wasser und auf dem Land soll von 9921 auf 73.343 Quadratmeter erweitert werden. Der private Wassersportklub hat entsprechende Genehmigungen beim spanischen Umweltministerium in Madrid benatragt. 

Klubpräsident Rafael Vallespir nannte verschiedene Argumente für die angestrebte Erweiterung: Zum einen laufe die gültige Konzession im Jahre 2018 aus. Um sie zu erneuern, müsse der Häfen modernisiert werden. Die Arbeiten will der Verein mit dem Verkauf der neuen Liegeplätze refinanzieren.

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Hinzu kommen Sicherheitsaspekte: Die Ausfahrt aus dem Hafen sei eng und nicht ausreichend gegen Seegang gesichert. Auch weise der Hafen nur einen geringen Tiefgang von 1,5 Metern aus und müsse mitunter ausgebaggert werden. Nach Vallespirs Worten stehen nahezu alle Mitglieder des Vereins – bis auf eine Seglerin – hinter dem Ausbauprojekt.

Unterdessen stießen die Pläne auf massive Kritik bei Umweltschützern und Altstadtbewahrern, berichtete die spanischen  MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Die balearische Naturschutzorganisation Gob nannte das Vorhaben vollkommen überzogen. Ein solcher Ausbau der Liegeplätze sei gar nicht notwendig, da an der Bucht von Palma – von Cala Major bis Can Pastilla – sieben Sporthäfen 2699 Liegeplätze auf sich vereinten. Ein Ausbau werde zudem mehr Autoverkehr nach sich ziehen und mehr Parkplätze erforderlich machen.

Die Meeresschutzorganisation Oceana warnte vor einer Verschlechterung der Wasserqualität sowie unkontrollierbaren Auswirkungen durch veränderte Meeresströmungen im Küstenbereich. Die Altstadtbvewahrer von Arca befürchten eine Entstellung des historisch gewachsenen Fischerviertels durch einen aus ihrer Sicht vollkommen überdimensionierten Sporthafen. Die Projektgegner forderten das Ministerium auf, die Genehmigungsanträge nicht zu bewilligen.