Ein erstes Gespräch zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern am Montag wurde abgebrochen und auf den 12. April vertagt. | Foto: J. Morey

TW
0

Mallorcas Arbeitgeber in der Tourismusbranche zeigen sich besorgt angesichts der späten Tarifverhandlungen, die in diesem Jahr erst zu Saisonbeginn aufgenommen werden. Ein so spätes Aushandeln der Löhne und Gehälter gab es auf der Insel noch nie.

Der Grund für die Verzögerung ist die Haltung der Gewerkschaften. Sie wollen zunächst den Ausgang des Generalstreiks am 29. März abwarten. Hinzu kommt die späte Präsentation des spanischen Haushaltsplans für 2012, den die Zentralregierung bekanntlich erst nach den Regionalwahlen in Andalusien (25. März) gegen Monatsende präsentieren möchte.

Nach Angaben von Gewerkschaftern mache es keinen Sinn, die Tarifverhandlungen zu beginnen, ohne die wirtschaftlichen Rahmendaten und die Wachstumsprognosen der Regierung für das laufende Jahr zu kennen. Die nächsten Gespräche sind für den 12. April angesetzt.

Ähnliche Nachrichten

Die Arbeitgeber befürchten ihrerseits harte Tarifverhandlungen bei bereits angelaufener Tourismussaison. Sollte es zu Auseinandersetzungen beim Deal um Gehälter und Arbeitsbedingungen kommen, werde dies ein schlechtes Licht auf die Insel als Urlaubsdestination werfen und möglicherweise zu Umbuchungen führen, befürchten die Hoteliers.

So appellieren die Arbeitgeber an die Einsicht der Gewerkschaften, die Verhandlungen in Rekordzeit zu einem Abschluss zu bringen. Der Tarifvertrag für die Hotel- und Gastrobranche betrifft rund 100.000 Arbeitnehmer und ist die wichtigste wirtschaftliche Verhandlungsrunde auf den Inseln.

Hinzu kommen die zeitgleichen Tarifverhandlungen für die Mitarbeiter im Handel (rund 40.000 Beschäftige) sowie für die Fahrer der Urlauberbusse (2400 Beschäftigte.) Letztere waren bereits im Sommer 2011 in einen kurzen Streik getreten. 

Insgesamt geht es bei den Verhandlungen um die Arbeitsbedingungen von 142.000 Beschäftigten. Der anstehende Generalstreik am 29. März ist von den Gewerkschaften spanienweit ausgerufen worden, um gegen die Arbeitsmarktreform der konservativen Zentralregierung zu protestieren.