"Nur die PP gewinnt", titelt die größte spanische Tageszeitung auf Mallorca, Ultima Hora.

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Die Spanier haben am Sonntag erneut ihre Stimmen für die Parlamentswahl abgegeben. "Nur die PP" gewinnt, titelt die spanische Tageszeitung Ultima Hora und mag recht haben: Als einzige Partei legte die konservative Partei um Ministerpräsident Mariano Rajoy kräftig zu, gewann 33 Prozent der Stimmen und somit 137 der 350 Parlamentssitze. Bei der ersten Wahl im Dezember 2015 waren es nur 123 gewesen. Und doch: Die absolute Mehrheit von 176 Sitzen liegt wieder in weiter Ferne. In den Medien verlautete Rajoy, der Spanien in den vergangenen Monaten der erfolglosen Regierungsbildungsversuche geschäftsführend regierte, dass es sein Ziel sei, für 100 Prozent der Menschen in Spanien zu regieren - auch für die, die nicht für die PP stimmten.

Auch die sozialistische Volkspartei PSOE kann aufatmen: Umfragen hatten vermuten lassen, dass das alte SPD-Pendant erstmals nur drittstärkste Kraft wird und hinter dem Linksbündnis "Unidos Podemos" zurückbleibt. Erste Hochrechnungen um 20 Uhr am Sonntagabend, kurz nach Schließung der Wahllokale, deuteten ebenso daraufhin. Doch bereits um 21 Uhr war klar: Die PSOE bleibt doch zweitstärkste Kraft, gewinnt 22,7 Prozent der Stimmen und somit 85 Parlamentssitze. Das sind fünf weniger als im Dezember, bemerkte auch Spitzenkandidat Pedro Sánchez betrübt und gesteht ein, dass die vor der Wahl gesteckten Ziele nicht erreicht wurden. Dennoch merkt man ihm die Erleichterung an. "Wir sind weiterhin die stärkste linke Kraft im Land."

Das kann die erst 2014 gegründete linke Protestpartei Podemos unter dem langhaarigen Spitzenkandidat Pablo Iglesias nicht von sich behaupten. Sie wollten bei der Neuwahl den richtig großen Durchbruch schaffen, ein Wahlbündnis mit kleineren Linksparteien unter dem Namen "Unidos Podemos" sollte es möglich machen. Doch den Umfragen zum Trotz kam es anders als gedacht: 21,1 Prozent erreichten die Linken, das sind mit 71 Parlamentssitzen nur zwei mehr als im Dezember.

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Verlierer in jeglicher Hinsicht sind die Ciudadanos. Die neuen Liberalen hatten im Dezember noch 40 Parlamentssitze ergattert, diesmal kamen sie nur auf 32 bei 13,1 Prozent der Stimmen.

Anders als erwartet lag die Wahlbeteiligung spanienweit bei 69,84 Prozent, also sogar geringfügig höher als im Dezember (69,7 Prozent.)

Auf den Balearen hat sich im Vergleich zur Dezember-Wahl unterm Strich nichts verändert. Wieder erreichte die PP hier drei der acht Sitze, die die Balearen im Parlament in Madrid besetzen, wieder kamen sowohl PSOE als auch das Linksbündnis "Units Podem Més" (bestehend aus Podemos und der grünen Regionalpartei Més) auf jeweils zwei Sitze, Ciudadanos auf einen.

Konkret erlangte die Balearen-PP 35,1 Prozent der Stimmen, Units Podem Més 25,4 Prozent, die balearische PSOE brachte es auf 20,1 Prozent und Ciudadanos auf 14,6 Prozent. (somo)