"Arbeit und Rechte" lautete das Motto der diesjährigen Mai-Kundgebung. | Foto: Miquel Ángel Cañellas

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Anders als in deutschen Großstädten sind die gewerkschaftlichen Kundgebungen in Palma friedlich verlaufen. Ungeachtet des Regens am Morgen des 1. Mai zogen rund 500 Teilnehmer auf einem friedlich verlaufenden Marsch durch die Innenstadt von Palma de Mallorca. Mit dabei waren der balearische Vize-Ministerpräsident und Tourismusminister Biel Barceló, die Minister für Arbeit und Soziales, Iago Negueruela und Fina Santiago sowie der Oberbürgermeister von Palma, José Hila.

Von gewerkschaftlicher Seite gab es ausdrücklich Lob für die Maßnahmen des balearischen Linksbündnisses, das seit Sommer 2015 auf dem Archipel die Regierung stellt. Positiv herausgestellt wurden unter anderem die Wiedereinführung der Gesundheitskarte für Immigranten ohne geregelte Aufenthaltsdokumente, die Verabschiedung einer sozialen Grundrente, die Wiederaufnahme des sozialen Dialogs mit den Gewerkschaften sowie die Einführung einer Steuer für nachhaltigen Tourismus.

Massiv kritisiert wurde indes die konservative Zentralregierung in Spanien. Sie sei einseitig auf die Einhaltung der Sparvorgaben zur Verringerung des Haushaltsdefizits konzentriert und lasse soziale Aspekte außer acht.

Die spanische Tageszeitung "Ultima Hora" schrieb, die Maikundgebung der Gewerkschaften sei in Bezug auf die Regionalregierung die harmonischste seit Jahren gewesen. Gleichzeitig stellte das Blatt fest, dass die Teilnehmerzahlen seit Jahren rückläufig sind. Der gewerkschaftliche 1. Mai habe an Bedeutung verloren. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden 1500 Teilnehmer gezählt, im Jahre 2004 waren es 2000 gewesen.