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Zwei Wochen ist es her, dass das Balearen-Parlament sich mehrheitlich für eine Verschärfung des Tierschutzgesetzes ausgesprochen und somit den Anfang vom Ende des Stierkampfes auf den Inseln eingeleitet hat. Abgeordnete der Volkspartei PP wurden dabei überstimmt. Jetzt halten die Konservativen dagegen: In einem Antrag fordern sie, dass das traditionelle Stiertreiben in Fornalutx zum Kulturgut der Balearen-Region deklariert wird. Damit würde es den Stierkampfgegnern schwer gemacht, die Traditionsveranstaltung zu verbieten.

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Jedes Jahr Anfang September ist in dem kleinen Bergdorf Fornalutx unweit von Sóller im Westen von Mallorca der Bär los, oder besser gesagt: der Stier. Unzählige junge und alte Einwohner bejubeln das Stiertreiben ("Correbou"), bei dem das Tier durch die Straßen gezerrt, gepiesackt und letztlich geschlachtet wird. Anders als zahlreiche Kritiker steht die konservative PP hinter der Tradition – und erlangt in der Gemeinde regelmäßig die absolute Mehrheit.

Vergleichbare Treiben gibt es auf Mallorca nicht, Gemeinden wie Alcúdia und Muro praktizieren jedoch Stierkämpfe, bei denen die Tiere in Arenen ein blutiges Ende finden. Die vom Balearen-Parlament gewünschte Änderung des Tierschutzgesetzes soll beides – Treiben und Kämpfe – in der gesamten Balearen-Region verbieten. (somo)