Die einmalige persönliche Identifizierung ist zum Beispiel beim Finanzamt auf Mallorca möglich. Foto: UH

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Das Jahr 2014 ist abgeschlossen und hoffentlich mit einer erfolgreichen Bilanz zu Ende gegangen. Doch auch im neuen Jahr gibt es für Mallorca-Residenten wieder jede Menge administrative Herausforderungen – sei es die Frist zur Abgabe der Steuererklärung (von April bis Juni), Anträge bei der Krankenversicherung oder die Bezahlung von kommunalen Gebühren. Vieles davon ist in Spanien so kompliziert geregelt, dass es mit einem Behördengang allein nicht getan ist. Oft muss man mehrmals kommen und sich mit dem Zahlbeleg auch noch innerhalb von bestimmten Geschäftszeiten zur Bank bemühen.

Leichter machen kann man sich das Leben durch ein elektronisches Zertifikat, mit dem sich viele Angelegenheiten vom eigenen Rechner aus erledigen lassen, denn Spanien gehört im Bereich der elektronischen Verwaltung zu den europaweit fortschrittlichsten Ländern. Mit der kleinen Datei vom Staat kann man zum Beispiel jederzeit auf die aktuell beim Finanzamt vorliegenden Einkommensdaten und die Steuererklärungen vergangener Jahre zugreifen und sich sogar Bescheinigungen herunterladen. Und sollte einmal die europäische Gesundheitskarte abgelaufen sein, kann man sich selbst ein provisorisches Papier für bis zu 90 Tage ausdrucken (beschränkt auf Arbeitnehmer mit Festvertrag).

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Beantragen kann man die praktische Signatur einheitlich für die meisten Behörden auf nationaler und regionaler Ebene bei der Fábrica Nacional de Moneda y Timbre im Internet (www.cert.fnmt.es >>>Certificados >>>Persona Física >>>Obtener Certificado Software >>> Solicitar Certificado). Mit der Ausländeridentifikationsnummer NIE kann man nun einen neunstelligen Zahlencode generieren, der neben Pass und NIE-Nachweis zur persönlichen Identifizierung sowie später zum Download des Zertifikats benötigt wird.

Identifizieren kann man sich entweder beim Finanzamt (nur nach Terminvereinbarung), bei der Zentrale der Seguridad Social in Palma oder einem spanischen Konsulat. Dort unterschreibt man einen Vertrag über die Nutzung und erhält ein Merkblatt zum weiteren Vorgehen. Einen Tag später steht die Datei im Internet zum Herunterladen bereit und lässt sich auch auf einen USB-Stick oder anderen Rechner exportieren. Beachten sollte man zuvor allerdings die Hinweise zur Browser-Konfiguration. Schwierigkeiten kann es unter anderem mit den Einstellungen zu Pop-Up-Fenstern, einer fehlenden Java-Aktualisierung oder veralteten Betriebssystemen geben. Mit Internet Explorer und ab Windows 7 aufwärts funktioniert das Ganze am besten, selbst wenn im Prinzip auch andere Plattformen unterstützt werden. Eine technische Tücke liegt auch darin, dass das Zertifikat nach vier Jahren verlängert oder neu beantragt werden muss. Vom Rechner bekommt man dann eine Fehlermeldung mit dem Hinweis, dass das Zertifikat nicht mehr funktioniert.

(aus MM 4/2015)