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Auf Mallorca gibt es als Antwort auf das am 1. Januar in Kraft getretene Antitabak-Gesetz einen ersten Raucherclub: die „Associació Manacorina de Fumadors” in Manacor. Der Club eröffnete am vergangenen Freitag und zählt bereits 100 Mitglieder.

Hinter dem Verein steht ein Nichtraucher: der Betreiber der Bar „De Tot”, Augusto Bosch. Der Wirt wollte sich nicht damit abfinden, dass Gäste wegbleiben und sich die einst geschaffene Abtrennung von Raucher- und Nichtraucherzone als Fehlinvestition erweist.

Um die Anforderungen für den Raucherverein zu erfüllen, hat er die Verbindungstür zugeschraubt. So entstand ein 40 Quadratmeter großer „Clubraum” für Mitglieder, die einen Jahresbeitrag von zwei Euro leisten. Wer ein Getränk will, muss es sich in der benachbarten Bar selbst holen. Bosch lässt allerdings prüfen, ob – nach dem Einbau von Entlüftungsanlagen – nicht doch eine Verbindungstür zwischen Bar und Club zulässig wäre.

Der Raucherclub, übrigens der zweite in ganz Spanien, ist ein Zeichen dafür, dass die Gastronomie mit dem Rauchverbot noch immer hadert. Je nach Vereinigung wird von Umsatzrückgängen zwischen zehn und 50 Prozent gesprochen, wobei Restaurants deutlich weniger betroffen sind als Bars.

Dennoch wird das Gesetz im Gastgewerbe weitgehend eingehalten. Anders ist das nach Medienberichten im Gesundheitswesen, wo auch in der unmittelbaren Umgebung von Kliniken nicht geraucht werden darf. Auf jeden Fall sieht man auf den Parkplätzen und an den Bushaltestellen der Krankenhäuser zahlreiche Leute rauchen, ohne dass Multas verteilt würden.