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In Palma wird Catalán gesprochen. Neubürger, die das nicht wussten, können sich in Zukunft nicht mehr herausreden. Denn die Stadtverwaltung händigt Ausländern, die sich ins Einwohnerregister eintragen lassen, in Zukunft ein Informationspaket aus, in dem einige Besonderheiten Palmas erklärt sind – vor allem geht es um die Sprache.

„Katalanisch ist eine lebendige Sprache mit Zukunft, die jedoch immer noch die Verfolgung und Diskriminierung, unter der sie während der Franco-Diktatur gelitten hat, überwinden muss”, heißt es in einer der mehrsprachig verfassten Broschüren. „Mit Beginn der Demokratie erlangten die Institutionen der Balearen ihre Sprache und Kultur zurück und ließen ihr die Stellung zukommen, die sie aus geschichtlichen und rechtlichen Gründen verdiente.”

Derzeit werden laut Stadtverwaltung mehr als 100 Sprachen in Palma gesprochen, von denen jede „eine einzigartige Weise darstelle, die Welt zu verstehen”. Allerdings müsse sich Katalanisch „zur Sprache der Begegnung und des Zusammenhalts für alle Bürger entwickeln”. Illustriert sind die Broschüren mit bunten Zeichnungen, die verschiedene Alltagsszenen darstellen. Hier, in diesen Bildern ist ein friedliches multikulturelles Zusammenleben bereits Realität. Zum Info-Paket gehören auch ein kleines Catalán-Wörterbuch und ein Verzeichnis der wichtigsten Adressen in Palma.

In Palma leben derzeit rund 80.000 Ausländer, knapp 5000 sind Deutsche. Auf den gesamten Balearen sind fast 240.000 Ausländer (darunter 33.000 Deutsche) gemeldet. Die Balearen haben damit die höchste Ausländerquote aller spanischen Regionen (24 Prozent) – und die Einwanderung geht weiter. Laut dem spanischen Statistikinstitut ist die Einwohnerzahl im vergangenen Jahr um 8600 auf 1'078 Millionen gestiegen.