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Mehr als 100.000 Radtouristen können sich nicht täuschen: Mallorca-Ferien im Sattel sind besonders schön. Doch immer noch scheuen sich viele, diese Art des Aktiv-Urlaubs einmal auszuprobieren, weil sie dabei an buntbekleidete Profis denken, die die Berge rauf und runter rasen. Dabei ist das Angebot so vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist: Von Tante Hilda, die nur zum nächsten Konditor will, bis zu den legitimen Erben von Jan Ullrich.

Einfach und billig: Ein Rad an der nächsten Ecke mieten. Auf den Strandmeilen bieten in der Regel Verleiher ihre Waren an. Wer für ein paar Kilometer in die Pedale treten will, kann hier für ein paar Stunden oder Tage den passenden Untersatz mieten. Etliche Hotels stellen für ihre Gäste auch kostenlos Fahrräder zur Verfügung.

Billig und ein bisschen komplizierter: Sie bringen ihr eigenes Fahrrad mit. Die meisten Airlines bieten einen entsprechenden Service an (gegebenenfalls fallen Kosten an, Anmeldung als Sondergepäck dringend zu empfehlen).

Bequem und gut: Ein bisschen teurer ist es, sich beim Spezialisten das Rad zu mieten, das höheren Ansprüchen genügt. Keine Sorgen ums Gepäck, keine Schrauberei, und die Qualität ist immer top. Ob Tourenrad, Mountainbike oder Rennmaschine: Das Angebot ist vielfältig.

Touren: Verschiedene Verlage haben Radkarten und Tourenbücher für Mallorca herausgegeben. Nicht, dass diese Infos schlecht wären. Aber auf der Insel werden zur Zeit so viele Radwege gebaut (von anderen Straßenarbeiten ganz zu schweigen), dass Ortsunkundige bei der Gestaltung eigener Touren schnell auf die falsche Strecke geraten.

Radwege: Das Radwegenetz auf Mallorca ist in den letzten Jahren gewaltig gewachsen. Von Palmas Paseo Marítimo kommt man etwa bis nach El Arenal; ansonsten befinden sich die meisten Routen im Inselinneren.

Radwandern: Ob alleine oder in einer Gruppe mit Guide – hier zählt das entspannte Vergnügen abseits des motorisierten Verkehrs. Spezialisten wie Weinradel (www.weinradel.de) organisieren auch Touren von Hotel zu Hotel, bei denen das Gepäck transportiert wird. Gefahren wird normalerweise auf komfortablen Touren– oder Trekking-Rädern, das Tagespensum geht selten über mehr als 50 Kilometer.

Mountain-Bike: Mallorca ist ein wahres Eldorado für Offroad-Fans. Da, wo der Asphalt aufhört, beginnt auch die Einsamkeit. Anderen Menschen begegnet man selten, es sei denn, ein Wanderer kreuzt den Weg. Dafür sieht man umso mehr Schafe. Für Individualisten problematisch ist jedoch die Tatsache, dass sich fast alle Wege in Privatbesitz befinden; ausgewiesene Routen sind absolute Mangelware.

Um sich nicht hoffnungslos zu verfahren oder gar Ärger mit einem Besitzer zu bekommen, sollte man sich unbedingt einem Guide anschließen. In diesem Bereich haben sich etwa Elmeerado in Can Picafort und M-Bike in Cala Rajada spezialisiert.

Ferien auf dem Rennrad: Nicht alle, die auf dem Rennrad unterwegs sind, machen ein Trainingslager. Deswegen sind auch nicht alle Gruppen schnell. Schon ab einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 19 km/h ist man auf Mallorca richtig, etwa bei Spezialisten wie dem Swiss Bicycle Team Max Hürzeler. Bei Philipp's Bike Team in Magaluf legen Chef und Mitarbeiter Wert auf besonders individuelle Betreuung, die gemeinsamen Mahlzeiten mit dem Team am runden Tisch im Clubhotel gehören dazu.

Training: Profis, Amateure, Aficionados – wer Radfahren als reinen Sport betreibt, ist nirgendwo besser aufgehoben als auf der Insel. Mittlerweile gibt es in jeder Region der Insel Hotels mit Radkeller– und Werkstatt; auch die Massage nach einem anstrengenden Tag im Sattel bleibt nicht nur dem Pro-Tour-Profi vorbehalten. Das wichtigste Argument ist jedoch die perfekte Mischung. Das Terrain bietet von flach (für die Grundlagenausdauer) über wellig (perfekt für Intervalle) bis hin zu steilen Bergen (für's Bergtraining, logisch) alles, was das Herz begehrt.

Hinzu kommen spezielle Angebote etwa im Bereich Sportmedizin. Die Clínica Picasso in Palma bietet eine Leistungsdiagnose an, im SRM-Trainingszentrum bei El Arenal gibt es darüber hinaus Trainingspläne von Profi-Coach Heiko Salzwedel.