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Die Zahl der All-inclusive-Hotels auf den Balearen wird in dieser Sommersaison um zehn Prozent auf 200 ansteigen. Damit werden etwa zehn Prozent der Gesamtkapazität (425.000 Betten, davon 260.000 auf Mallorca) mit dieser Verpflegungsart angeboten. Das teilte der Staatssekretär im balearischen Tourismusministerium Josep Aloy vergangene Woche in Palma mit.

Vorher hatte sich die Expertenkommission für die geplante Regulierung des All-inclusive-Angebots zu ihrer konstituierenden Sitzung getroffen. Die von Regierung und Parlament bestellten Fachleute wollen die Möglichkeiten erörtern, die Qualität in den Hotels zu sichern, damit die Verbraucher das bekommen, was sie erwarten.

Inwieweit ein solches Gesetz notwendig ist, wird auf den Inseln kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite stehen die Gastronomen, die sich gegen „unlauteren” Wettbewerb verteidigen wollen. Sie fordern staatliche Kontrollen, um solche Angebote auszumerzen, die nur scheinbar All-inclusive oder schlechter Qualität sind.

Auf der anderen Seite stehen die Hoteliers, die sich zum einen nicht in ihr Geschäft hereinreden lassen wollen. Zum anderen begründet der Präsident des mallorquinischen Fremdenverkehrsverbandes Fomento de Turismo, Miquel Vicens, seine Ablehnung damit, dass die Reiseveranstalter, die mit den Hotels zusammenarbeiten, ohnehin für die Qualitätskontrolle sorgen.

Mittendrin steht die Regierung, die sowohl auf die Gaststättenunternehmer als auch auf die Herbergsväter Rücksicht nehmen muss. Zwar hat Regierungschef Matas eine Regulierung versprochen, doch wird die Kommission erst mal ein paar Monate tagen. Dann geht es ins Gesetzgebungsverfahren. Schließlich neigt sich die Legislaturperiode ihrem Ende zu. (blu)