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Sehen die Real-Mallorca-Fans ihr Team in der kommenden Saison in Punktspielen gegen Tarragona, Ejido oder Lleida anstelle von Real Madrid, FC Barcelona oder Deportivo La Coruña? Der Absturz aus der Primera División in Liga zwei scheint kaum noch aufzuhalten zu sein.

„Vater unser, der du bist im Himmel ...” lautete am Montag die Überschrift der Lokalzeitung „Diari de Balears”. Denn Beten könnte den Inselkickern vielleicht noch helfen. Dass es ohne Gottes Hilfe offenbar nicht geht, sah man am Sonntag in Santander. Racing verpasste Mallorca innerhalb von vier Minuten den Todesstoß. Denn da stand es nach Toren von Anderson und Aganzo bereits 2:0. Mallorcas Profi-Fußballer schafften es nicht, sich noch einmal aufzubäumen und mussten in der 51. Minute auch noch das 3:0 durch Benayoun hinnehmen.

Eine tragische Niederlage, zumal es gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ging. Vorher trennten Real Mallorca vier Punkte vom rettenden 17. Tabellenplatz, den Racing innehatte. Jetzt kann man in Santander durchatmen, Mallorca (24) müsste sieben Punkte aufholen, um mit dem 17. Osasuna gleichzuziehen. Schon vor der Partie in Santander hatte Real-Trainer Héctor Cúper erklärt: „Diese drei Punkte zählen doppelt.” Den erhofften Motivationsschub für sein Team brachte die Aussage nicht.

Inzwischen wird auch die Kritik an Star-Trainer Cúper größer. Der war Anfang November als Nachfolger des gefeuerten Benito Floro geholt worden, und Mallorca schwebte auf einer Glückswolke. Man dachte an die Erfolge, die Cúper während seines ersten Insel-Engagements errungen hatte, der Klassenerhalt schien nur noch Formsache.

Die erschreckende Zwischenbilanz des Argentiniers: Unter ihm holte das Team 19 Punkte aus 19 Spielen, ging nur fünfmal als Sieger vom Platz. Dennoch will Cúper noch nicht aufgeben. Als ein Journalist nach der Niederlage in Santander die Frage stellte, ob er schon am Wiederaufstieg arbeite, erklärte der Coach: „Wir sind noch nicht abgestiegen. Es werden noch 30 Punkte vergeben. Den Klassenerhalt noch zu schaffen, ist aber in der Tat sehr schwierig.”

Wie Cúper sagt: Noch ist nicht aller Tage Abend. Zehn Spieltage haben die Inselkicker noch. Am Sonntag, 20. März, muss nun erstmal ein Sieg gegen den FC Sevilla her, der ab 17 Uhr im Stadion Son Moix zu Gast ist. Drei Punkte – egal, ob mit Gottes Hilfe oder ohne ...