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Des einen Freud', des andern Leid'. Der Konkurrenzkampf der Fluggesellschaften wird immer härter, vor allem auf den Strecken zwischen Deutschland und Mallorca treten immer mehr Unternehmen zum Verdrängungswettbewerb an. Neuester Teilnehmer: die Lufthansa.

Ab 1. April bedient der Nationalcarrier die Strecken Hamburg-Palma (Samstag, Sonntag), Stuttgart-Palma (Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag) und Düsseldorf-Palma (Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag). An den Verbindungen ex Frankfurt (fünf pro Woche) ändert sich nichts. Im Internet (www.lufthansa.com) gibt es Tickets für eine Strecke bereits ab 49 Euro, im Reisebüro und im Call-Center kosten sie fünf Euro mehr.

Außerdem hat der Billig-Flieger Easyjet angekündigt, ab Ende Juli in Dortmund zu starten, nach Palma heben die orangefarbenen Jets täglich ab. Der einfache Flug soll ab 19 Euro einschließlich Steuern und Gebühren zu haben sein.

So billig gab es so viele Flüge nach Mallorca noch nie. Das freut die Kundschaft, und die Unternehmen müssen sich ganz warm anziehen. Schon im Dezember sprach ein Brancheninsider gegenüber MM von einem „Blutbad” auf Mallorca. Das dürfte jetzt noch schlimmer ausfallen, denn in die „Luftschlacht über Mallorca” tritt jetzt noch ein Kombattant ein.

Warum ausgerechnet die angesehene Lufthansa in den Kampf zieht, verstehen Mallorca-Touristiker nicht. Schließlich hat Thomas Cook Airlines (Condor), eine 50-prozentige Lufthansa-Tochter, gerade die Flotte reduziert, um Überkapazitäten aus dem Markt zu nehmen. Und jetzt macht die Konzernmutter dem Ferienflieger auf der „Rennstrecke” Palma Konkurrenz.

Lufthansa erklärt das Engagement mit freien Kapazitäten. Auf innerdeutschen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen habe man zur Mittagszeit niedrige Auslastungen, weil die für Geschäftsleute weniger interessant seien. Deswegen setze man dort kleinere Maschinen ein. Für die größeren B-737 habe man laut Sprecherin Katrin Haase interessante touristische Ziele wie Nizza, Malta und eben Palma gesucht.

So oder so handele es sich lediglich um einen Versuch, der vorerst bis zum Ende der Sommersaison im Oktober gehen soll. Was danach geschieht, sei noch nicht beschlossen. Auf das Ergebnis des Luftkampfs um Mallorca darf man gespannt sein.