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Ich werde von meinen Kunden ab und an auf das Thema Schwefeln von Weinen angesprochen. Allgemein herrscht der Irrglaube, Weine aus ökologischem Anbau würden nicht mit Schwefel behandelt werden. Der Schwefelzusatz ist jedoch unerlässlich für jede Weinerzeugung. Durch ihn können keine gesundheitlich schädlichen Stoffe wie zum Beispiel Histamin entstehen.

Zudem verhindert Schwefel eine frühzeitige Oxidation des Weines. Die gesetzlichen Grenzwerte für den Umgang mit Schwefeldioxid im Weinkeller sind im Weinrecht festgelegt. Das Schwefeln der Weingefäße stammt bereits aus der Zeit der Griechen. Durch moderne Techniken in der Kellerwirtschaft, wie zum Beispiel der Kühlung, ist die Dosis heutzutage wesentlich niedriger als noch vor Jahrzehnten. Die meisten Winzer und Kellermeister kommen mit Mengen weit unter der gesetzlichen Norm aus. Grundsätzlich gilt: stark tanninhaltige Rotweine benötigen am wenigsten Schwefel, Weiß– und Roséweine etwas mehr, aber ganz ohne geht's nicht.

Die Bodega Enate aus dem schönen Somontano, am Fuße der Pyrenäen gelegen, macht mit einer Neuerscheinung auf dem Rotweinsektor auf sich aufmerksam, dem sogennanten „Varietales de dos mil”. Dieser Rotwein ist zusammengesetzt aus den roten Hauptrebsorten der Gegend: Merlot, Tempranillo und Cabernet Sauvignon. Er wurde mit größter Sorgfalt erarbeitet, man verwendete ausschließlich Traubenmaterial, das auf den Punkt genau gereift war.

Die Nase signalisiert rote Früchte wie Sauerkirsche und Brombeere, aber auch Kräuterduft von Oregano und Rosmarin. Der Preis für diesen eleganten Rotwein beträgt zirka 25 Euro. Die Bild des Etiketts stammt aus der Feder des Malers Salvador Victoria. Erwähnenswert ist noch die auf dem Kontraetikett aufgesetzte Blindenschrift, eine wie ich finde wichtige Neuerung.

Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung

Casa del Vino in Manacor.