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Ostern 2003 auf Mallorca – das ist nicht nur in religiöser Hinsicht ein Fest der Hoffnung. Für Mallorca bedeutet es den Startschuss in die neue Saison. In eine hoffentlich gute Saison.

Bis vor zwei Jahren war das quasi selbstverständlich. Doch dann kam der Bruch: Politische Unfähigkeit, hohe Preise, Medien-Kampagnen, Wetterkapriolen, erstarkte Konkurrenzziele und insbesondere die Konjunkturkrise in Deutschland sorgten dafür, dass viele Betten leer blieben oder nur mit Sonderangeboten an den Mann oder Frau gebracht werden konnten. Mallorca muss wieder um Kunden kämpfen.

Nachdem der Winter ungewöhnlich flau war, wartet die Branche jetzt umso sehnlicher auf die Touristenströme, die das Rückgrat der mallorquinischen Wirtschaft bilden. Die ersten Schätzungen – und der eigene Eindruck in der Karwoche – lassen auf eine Auferstehung des Topzieles Balearen hoffen. Das sich abzeichnende Ende des Irak-Krieges mag seinen Beitrag dazu geleistet haben.

Auf Mallorca scheint aber auch der notwendige Prozess des Umdenkens eingesetzt zu haben. Man redet wieder zunehmend gut über den Tourismus, besser: den Touristen. Die Volkspartei PP plakatiert gar ihr Bekenntnis zum Tourismus: ,,Sí al turismo”.

Wobei mit der Politik insgesamt wohl erst wieder im Juni zu rechnen ist, sprich: nach den Regionalwahlen. Gerade in den vergangenen Tagen wurde mal wieder bewiesen, wie man's nicht macht: Touristenzahlen und Belegungsquoten wurden als Wahlkampfmunition genutzt. Laut Balearen-Regierung floriert das Geschäft, und die Opposition macht weiterhin auf Krisenstimmung – so wie die außerparlamentarische Opposition der Hoteliers, die ein reges Interesse am Regierungswechsel hat. Zum Wohl der Insel und ihrer Menschen wird so nicht agiert.

Glücklicherweise sind es ja nur noch wenige Wochen, bis wir die Wahlen überstanden haben und es an die politische Arbeit gehen kann. Die wird etwas fruchtbarer werden als in der vergangenen Legislaturperiode, selbst wenn die PP nicht an die Macht kommen sollte. Denn auch der „Fortschrittspakt” hat erkannt, dass er etwas für den Tourismus tun muss, und die Hoteliers werden sich mit der wie auch immer colorierten Regierung arrangieren, weil sie den Konfrontationskurs auf Dauer nicht durchhalten. Wie gesagt, ein Fest der Hoffnung.