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Der Mord an der 15-jährigen Deutschen Stefanie Rüggeberg ist laut Polizei aufgeklärt: Fast vier Monate nach dem Fund der Leiche auf einer Finca bei Llucmajor wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen. Gesucht wird ein 40-jähriger Deutscher namens Thorsten, der in einem Appartement in Arenal, das Stefanie mit ihrem Bruder bewohnte, ein Zimmer gemietet hatte.

Von der Existenz dieses Mannes hatte die Polizei lange Zeit nichts gewusst. Offenbar hatte die Familie ihn nicht in Zusammenhang mit der Tat gebracht. Der Mann, der aus Wuppertal stammen soll, war nach der Tat noch wochenlang im Haus der Familie geblieben. Erst nach Auffinden der Leiche am 20. September machte er sich aus dem Staub.

Bei dem Deutschen soll es sich um einen Bekannten der Mutter von Stefanie handeln, die mit ihrem Lebensgefährten und dessen Sohn im selben Haus in s'Arenal lebt. Der Verdächtige ist der Polizei in Deutschland bekannt: Er wird dort in fünf Fällen wegen Betrugs und anderer Delikte gesucht.

Vermisst worden war die 15-Jährige seit Ende Juli. Zunächst hieß es, sie sei nach einer Abschiedsparty einer Freundin verschwunden. Nun hat sich herausgestellt, dass das Mädchen nach dem Fest sehr wohl nach Hause gekommen war. Am Tag danach war sie von mehreren Freunden gesehen worden.

Nach Ansicht der Polizei muss der Mord am darauf folgenden Tag passiert sein. Vermutlich habe der gesuchte Deutsche sexuelle Annäherungsversuche unternommen und das Mädchen danach in seinem Appartement umgebracht. Das erklärt auch, warum die Leiche nur mit Unterwäsche und Socken bekleidet aufgefunden wurde. Der Mann habe die Tote in seinem Auto bis zur Finca Son Verí geschafft, wo er das Opfer versteckte. Erst am 20. September wurde der Leichnam entdeckt. Eine Identifizierung war wegen des fortgeschrittenen Verwesungszustands zunächst schwierig. Erst ein DNA-Test gab Gewissheit über das Schicksal der bis dahin vermissten Stefanie Rüggeberg.