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In der Berichterstattung über das terroristische Verbrechen von Bali nannten die Medien oft den Namen unserer Insel: Bali sei für die Australier das, was Mallorca für die Deutschen sei. Viele hat dieser Vergleich irritiert - wirft er doch die von mulmigem Gefühl bestimmte Frage auf, ob das, was auf der einen Ferieninsel passieren konnte, nicht auch auf der anderen passieren kann.

Angst beiseite. Der Vergleich hinkt.

Indonesien ist eine junge, völlig ungefestigte Demokratie mit lebhafter terroristischer Aktivität, deren Drahtzieher, Akteure und Claquere sich als Jünger Bin Ladens verstehen. Der Tourismus aus dem Westen ist nach ihrer verqueren islamistischen Ideologie ideales Angriffsziel. Im Kampf gegen diese Art von Terror ist der schwache indonesische Staat ohne Chance.

Spanien hingegen hat sich nach Franco zu einer gefestigten, wehrhaften Demokratie entwickelt. Hierzulande hat Terror auf Dauer keine Überlebenschance, weil sich die Spanier bestens mit diesem politischen System und der mit ihm gesicherten Freiheit eingerichtet haben. Daran ändert auch die Kampfgruppe der ewig gestrigen Basken nichts, die Eta. Sie führt nur noch Rückzugsgefechte, wenn auch bisweilen noch sehr blutige. Doch der Staat ist stark: Die meisten ihrer Führer sitzen längst hinter Gittern, die nachrückenden werden mit zunehmendem Erfolg gejagt.

Auf Mallora hatte die Eta bisher nichts nur melden. Zwei kleinere Attentate mit zwei Leichtverletzten gab es in den 80er Jahren, und das auf den König 1995 geplante Attentat wurde rasch vereitelt.

Die Insellage ist es, die Mallorca so sicher macht. Denn Terroristen haben so gute wie keine Fluchtmöglichkeit – nicht mit dem Flugzeug, nicht mit der Fähre, und schon gar nicht mit dem Auto wie auf dem Festland.

Sich in Sicherheit wiegen und vom gesicherten Tourismus träumen darf Mallorca dennoch nicht. Denn der Feind kommt nicht von aussen, sondern von innen.

Was nutzt alle Sicherheit, wenn Urlauber abgezockt, betrogen, ungastlich behandelt werden? Wenn Gauner und Ganoven oft ungestört ihr Unwesen treiben können?

Mag der Ministerpräsident die Qualität des touristischen Angebots noch so sehr verbessern wollen - zuerst und energisch muss es um das Wohl der Gäste gehen. Wer sich nicht wohl und nicht sicher fühlt, kommt nämlich nicht wieder – und erzählt es weiter.