Eine übergewichtige Löwin aus Pollença erhitzt derzeit die
Gemüter. Seitdem das 13 Jahre alte Tier Ende Mai die Obhut des
deutschen Halterpaares Doris und Heinz Hohner verließ, gehen die
Meinungen über das Löwen-Schicksal auseinander. Doris Hohner wirft
der Stiftung „Natura Park” illegale Machenschaften beim Export und
Verkauf von „Mousy” vor. Der Leiter des Parks, Antoni Mas, hingegen
versteht angesichts solcher Vorwürfe die Welt nicht mehr und weist
jegliches gesetzeswidriges Handeln von sich.
Noch am Abholtag, dem 28. Mai, waren die Hohners der Meinung,
die Löwin würde in einem Zoo bei Tarragona ein neues Zuhause
finden. So war es mit der Stiftung und der Stadtverwaltung Pollença
abgesprochen. Aus der Zeitung erfuhren sie Tage später, dass
„Mousy” stattdessen in Bares bei Bordeaux in Frankreich weilte. Nun
traten bei den Hohners die ersten Zweifel auf.
„Warum hatte man uns nichts davon gesagt, und wer garantiert
uns, dass das Tier auch tatsächlich dort ist?” Da die beiden nach
eigenen Angaben weder von der Stiftung, die den Abtransport
organsierte, noch von der Stadtverwaltung über den Verbleib von
„Mousy” informiert werden, hegen sie nun den Verdacht, die Löwin
sei illegal nach Frankreich verkauft worden.
Eine Anschuldigung, die Antoni Mas nicht nachvollziehen kann.
„Diese Löwin ist nicht eine Peseta wert, denn heutzutage will kein
Mensch mehr solche Tiere haben.” Und schon gar nicht, wenn sie 13
Jahre allein gelebt haben. Für eine Eingliederung in eine Gruppe
sei es damit zu spät. Mas bekräftigt, dass alle erforderlichen Aus–
und Einfuhrpapiere vorhanden seien, gibt aber zu, dass bereits zwei
Tage vor Abtransport Frankreich als Zielort feststand. „Wir wollten
eine unnötige Aufregung bei den Hohners verhindern”, erklärt er das
damalige Schweigen.
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