Die Balearen-Regierung hat den ersten Teil eines umfassenden
Hafen-Moratoriums beschlossen. Dadurch wird die Erweiterung
beziehungsweise der Bau von sechs Ports verhindert, für die die
Bauanträge teilweise schon vor etlichen Jahren gestellt worden
waren.
Jedes der Projekte sah die Schaffung von 300 bis 400
Liegeplätzen vor. Insgesamt hätten 1800 bis 2800 „amarres”
geschaffen werden sollen. Zugelassen werden sollen in Einzelfällen
nur noch Erweiterungen um maximal zehn Prozent der vorhandenen
Liegeplatzkapazität.
Die Balearen verfügen derzeit über 61 Yachthäfen mit einer
Kapazität von rund 20.000 Liegeplätzen. Tatsächlich gemeldet sind
aber weitaus mehr Boote: 30.000 sollen es sein, wobei im Sommer
5000 bis 8000 Boote von außerhalb dazukommen. Wegen des wachsenden
Liegeplatz-Notstadts hatte der Verband der balearischen Yachthäfen
(Anade) schon mehrfach gefordert, den Bau neuer Häfen und die
Erweiterung der bestehenden Ports zuzulassen. Sonst grabe man sich
im Vergleich mit anderen nautischen Destinationen selbst das Wasser
ab, warnte Anade-Präsident Bertomeu Bestard.
Das Moratorium soll in sechs Monaten endgültig beschlossen
werden. Betroffen davon sind die beantragten Projekte auf Mallorca
in Palmanova, Sant Elm und Alcúdia (Barcarés), auf Menorca in der
Cala Galdana sowie zwei Häfen in Bahia de Sant Antoni (Ibiza).
Auf gerichtlichem Wege wurde am Dienstag der Streit um die
Erweiterung des Hafens von S'Estanyol entschieden. Das oberste
Gericht der Balearen hat die Genehmigung zur Erweiterung anuliert,
gegen die Anwohner seit 1995 kämpfen. Wieder aufgenommen wurden
dagegen die Arbeiten zur Erweiterung des Hafens von Colònia de Sant
Pere, die drei Jahre auf Eis gelegen hatten. Innerhalb eines Jahres
sollen 220 neue Liegeplätze geschaffen werden.
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