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Die Zukunft des angeschlagenen Perlen-Herstellers Majórica in Manacor wird immer ungewisser. In den Verhandlungen zwischen Firmenmanagern, Betriebsräten, Aktionären, Gewerkschaften, Banken und der Balearen-Regierung tauchen immer neue Hindernisse auf. Zugleich nimmt der Ton an Schärfe zu.

Nach einer Zusammenkunft mit den Betriebsräten der drei Firmenbereiche Perlenproduktion, Goldschmiede und Verkauf am vergangenen Montag bezichtigte der balearische Arbeitsminister Eberhard Grosske (Vereinigte Linke) die Firmenleitung laut „Diario de Mallorca” erneut der Unfähigkeit. „Die Krise, in der Majórica steckt, ist eine künstliche. Sie resultiert aus einer mangelhaften Geschäftsführung.”

Unterdessen mussten vier Mitarbeiter aus der Schmuckherstellung mit Nervenzusammenbrüchen ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem sie von Arbeitern der anderen Produktionsbereiche für das bisherige Scheitern der Verhandlungen verantwortlich gemacht worden waren. Die drei Firmenbereiche und die sie vertretenden Gewerkschaften CC.OO und UGT sind sich uneins. Während Erstere einen Vorvertrag zum Abbau von 140 Stellen zustimmen, fordern Letztere vertragliche Garantien der zugesagten Finanzspritzen der Aktionäre.

Die Ankündigung des Management am 5. März, die Lohnzahlungen für Februar auszusetzen, war wie eine Bombe in die Verhandlungen geplatzt. Drei Minister der Balearen-Regierung hatten fünf Tage zuvor die in Aussicht gestellte Bürgschaft des Govern von 4'2 Millionen Euro schriftlich zugesichert. Für die Firmenleitung reichte das als formelle Zusage nicht aus. Unklar ist darüber hinaus die Position der Gläubigerbanken. Die Einigung zwischen allen Beteiligten steht aus.