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Der Verdacht, Mobilfunkantennen könnten bei Kindern Blutkrebs auslösen, hat auch auf Mallorca Eltern und Lehrer in Angst versetzt. Im kastilischen Valladolid waren in jüngster Zeit vier Schüler an Leukämie erkrankt. Die Lehranstalt befindet sich in unmittelbarer Nähe von Sendemasten für Mobiltelefone. Die Eltern der übrigen Schüler hatten sich zum Teil wochenlang geweigert, ihre Kinder auf die Schule zu schicken. Unterdessen schloss eine Expertenkommission die Elektrostrahlung der Antennen als Krankheitsauslöser aus. Allerdings lägen keine Langzeitstudien vor.

Beunruhigt durch die Vorkommnisse in Valladolid haben auf der Insel mehrere Kommunen Maßnahmen gegen Antennen in der Nähe von Schulen ergriffen. In Muro kündigte der Bürgermeister Miquel Ramis (CDM) einen Vertrag mit der Gesellschaft Telefónica und fordete das Unternehmen auf, die Anlage innerhalb von zwei Wochen abzubauen.

In Manacor entzog Bürgermeister Miquel Riera (ALM-UM) einer Telekommunikationsgesellschaft die Betriebsgenehmigung. In Valldemossa kündigte Telefónica von sich aus die Demontage einer schulnahen Anlage an. Nach Angaben der balearischen Umweltschutzorganisation GOB sind 80 Prozent aller Anlagen wegen fehlender Genehmigungen illegal.