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Am 20. Januar feiert die Stadt Palma ihren Schutzpatron. Das ist Sant Sebastià, der Heilige Sebastian, der auch außerhalb Palmas verehrt wird: als Patron der Schützenbruderschaften, als Nothelfer gegen die Pest.

Seine Reliquie soll auch in Palma im Pestjahr 1559 wundertätige Werke vollbracht haben. Der Erzdiakon schickte ein Stück des Sebastian–Armes nach Palma. Das nutzte. Die Schwarze Seuche, die zuvor Tausende von Menschen das Leben gekostet hatte, konnte gestoppt werden. So machten die Palmesaner Sant Sebastià zu ihrem Schutzheiligen.

Das war im Jahr 1642. Umso erstaunlicher ist es, dass es bis vor 40 Jahren innerhalb des Stadtgebietes keine ihm geweihte Pfarrei gab. Die Reliquie aus Rhodos ist bis heute im Domschatz der Kathedrale zu besichtigen: eingebettet in einem Silberarm in einer Vitrine. Und sie feiern ihn bis heute. Nicht nur am Tag der „Revetla de Sant Sebastiá”, am Vorabend des Patronatstages, sondern meist eine ganze Woche lang: mit Musik und Tanz auf vielen Straßen und Plätzen, mit Theateraufführungen, mit Kinderfesten und Wettbewerben.

Die Fiesta am 19. Januar geht oft bis in die frühen Morgenstunden. Was in diesem Jahr weidlich ausgenutzt werden kann. Immerhin ist der 20. Januar ein Sonntag. Der Feiertag wird deshalb sozusagen am Montag, 21. Januar, nachgeholt. Dann ruhen in Palma die Geschäfte. Alle Läden und Büros bleiben geschlossen. Zu Ehren von Sant Sebastià. Sant Sebastià wird auch in Capdellá, Buger, Inca, Alcudia und Pollenca verehrt. (G.K.)