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Wenn die Weißen kommen, dann lernen auch die Lahmen wieder laufen. Will heißen: Geht's gegen Real Madrid, dann ist die Motivation bei den Gegnern in der Primera Division besonders hoch. Real Mallorca macht da keine Ausnahme. Die Truppe von Sergio Kresic, fünf Tage zuvor noch hilflos gegen den Zweitligisten Cordoba aus dem Pokalwettbewerb gestolpert, schaffte am vergangenen Sonntag ein 1:1 (0:0)-Remis gegen den haushohen Favoriten.

Und trat dabei auf, als habe habe es die zuletzt desolaten Leistungen nie gegeben. Dabei war am Ende sogar noch ein Sieg gegen den Tabellenführer möglich. Was außer dem Punktgewinn bleibt, ist Balsam für das angeknackste Selbstvertrauen und die Hoffnung, mit einem Sieg im letzten Spiel der Vorrunde in Valladolid wieder Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle zu finden.

Im endlich eimal wieder ausverkauften Stadion Son Moix – schon am Samstag hatten zahlreiche Fans den Real-Stars wie Zidane, Figo, Raúl und Roberto Carlos den gebührenden Empfang bereitet – ließen sich die Gastgeber auch durch Dauerregen den Spaß nicht verderben.

Mit der gewohnten Defensiv-Strategie machte Real zunächst effektiv die Räume für die Hauptstadt-Strategen dicht, setzte voll auf Konter und die Schnelligkeit von Samuel Eto'o und Albert Luque. Die erste halbe Stunde verging ohne nennenswerte Chance, dann tauchte Mallorca erstmals gefährlich vor Carlos Sánchez auf. Der Debütant im Tor der Madrilenen konnte den Knaller von Alvaro Novo allerdings abwehren. Wenig später musste die Latte retten: Nach Zuspiel von Paunovic brach Luque durch, seinem schönen Heber fehlten nur Zentimeter auf dem Weg ins Netz.

Dann trafen doch die im zweiten Abschnitt stärkeren Gäste. Roberto Carlos flankte maßgenau, Raúl traf zum 0:1 (55.). Sehenswert, genau wie die Kombination zum Ausgleich eine Viertelstunde später. Eto'o setzte sich auf rechts durch, Luque versenkte den Querpass. Ein Spielzug, den sich Mallorcas Fans viel öfter wünschen – nicht nur gegen Real Madrid.