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Das Baskenland wird leider oft mit negativen Ereignissen in Verbindung gebracht. Doch ich möchte ihnen heute eine der schönen Seite dieser Region nahebringen.

Sie liegt im äußersten Norden Spaniens, direkt am Atlantik. Trotz widrigster klimatischer Bedingungen (es fallen bis zu 1500 Milimeter Niederschlag auf den Quadratmeter) schaffen es die Basken, aus den dort zugelassenen Rebsorten, dem Hondarribi Zuri und dem Hondarribi Beltz, einen herrlichen Weißwein zu keltern, bei dem die frische Säure fast auf der Zunge prickelt.

Der Wein heißt Txomin Etxaniz, besitzt lediglich 11 Prozent Alkoholgehalt und schmeckt einfach wunderbar zu Fisch und Meeresfrüchten. Man trinkt ihn im Baskenland auch anstelle von Cava zum Aperitif. Die baskischen Weißweine sind jedoch nicht geeignet für Freunde von lieblichen, weichen oder gar süßen Weißweinen. Sie haben einen eher rauhen Charme und sind etwas für Weintrinker, die das Besondere mögen.

In dieser nördlichen Region werden nur wenige Rosé– oder Rotweine produziert. Diese sind wegen ihrer exzessiven Säure für unseren Geschmack fast nicht zu trinken und haben selbst unter den Basken nur einen kleine Fangemeinde.

Die Chacoli de Guetaria oder Getariako Txakolina, wie die Basken ihr Land in ihrer eigenen Sprache, dem Euskera, nennen, ist mit Abstand das kleinste Weinanbaugebiet Spaniens. Dort werden nicht mal 500.000 Liter jährlich produziert. Die Weine werden zu 90 Prozent im eigenen Land getrunken, die restlichen 10 Prozent an andere spanischen Regionen geliefert. Ins Ausland wird bis dato so gut wie nichts exportiert.

Der Preis für den Txomin Etxaniz liegt bei zirka 1100 Pesetas. Die hervorragende baskische Fischküche und dieser Weißwein sind ein Traumpaar. Trinken Sie ihn aber unbedingt kalt, bei etwa vier bis sechs Grad.

Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung „Casa del Vino” in Manacor.