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Dinge gibt's, da bleibt einem die Spucke weg. Wenn auf dem Kassenzettel im Supermarkt der Artikel plötzlich „Verliebt in ...” heißt und der Kunde dafür gut 3000 Pesetas bezahlen soll.

Gewundert hat sich auch Christa Triebl. Die MM-Abonnentin, regelmäßig Urlauberin in Port de Andratx, deckte sich im Caprabo-Supermarkt mit Lebensmitteln ein und schob in Richtung Kasse. Gut 13.000 Pesetas waren zu zahlen, ein bisschen viel. „Aber an der Kasse war viel los, deshalb habe ich nicht gleich nachgerechnet.” Das tat sie zu Hause. Beim Betrag von 3095 Pesetas wurde sie stutzig: „Sowas Teures habe ich nicht ge-kauft.”

Zum zweiten Mal staunte die Essenerin bei der Be-zeichnung des Artikels. „Enamorado en ...” stand da. Die Deutsche sah im Wörterbuch nach. Da stand „verliebt sein, sich verlieben”. Donnerwetter. „Dass es in der Registrierkasse einen Text für verliebte Mitarbeiter gibt, hat mich schon gewundert”, sagt Christa Triebl. „Und dass dafür die Kunden bezahlen müssen, ist mir neu.”

Also reklamieren. Und da wartete schon die nächste Überraschung. „Die Kassiererin grinste und gab mir wortlos den Betrag zurück.” Ein Hinweis darauf, dass es so etwas nicht zum ersten Mal gegeben hat.

„Das kann schon mal passieren”, bestätigt Filialleiter Antonio Iglesias. „Manchmal erscheinen Artikel auf dem Kassenbon, die wir in diesem Markt gar nicht im Angebot haben.” Das liege daran, dass die Kassen zentral programmiert werden – und da schlichen sich Fehler ein. Und der verliebte Artikel? „Möglicherweise eine CD oder ein Buch.”

Offen bleibt die Frage, welchen Artikel Christa Triebl eigentlich gekauft hat. Es mag sich um verliebte Gurken gehandelt haben. Zum Beispiel. Sicher ist: Die Gurken hat sie dank ihrer Aufmerksamkeit nicht bezahlen müssen. Eine ungewollte Entschädigung für die Lauferei gewissermaßen. Und die Moral von der Geschicht: Der Blick auf den Kassenzettel lohnt sich. Weil Verliebtheit die Konzentration behindert – auch bei Registrierkassen.