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Trotz weiterhin positiver Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr sieht der balearische Unternehmerverband CAEB dunkle Wolken am Konjunkturhimmel der Inseln aufziehen. Die Folgen der Politik der Regierung können schon im nächsten Jahr in eine Rezession führen, glaubt der Verband.

Verantwortlich macht CAEB-Präsident Josep Oliver „das Moratorium, die Ecotasa und das Beharren der Regierung auf der Vorstellung, dass es auf der Insel zu viele Touristen gibt”.

Diese düstere Zukunft zeichnet Oliver, obwohl sich die Statistiken für die erste Jahreshälfte durchaus sehen lassen können: Da wuchs das Brutto-Sozialprodukt der Balearen noch um 3'2 Prozent. Allerdings fiel das Wachstum deutlich moderater aus als im Vorjahr, als die Wirtschaft im ersten Halbjahr noch um 3'4 Prozent zulegte.

„Die Ecotasa wird keine positiven Auswirkungen haben”, urteilt Oliver. Allerdings habe sie für die gegenwärtige „Besorgnis erregende” Entwicklung des Tourismussektors auf den Inseln noch keinen entscheidenden Einfluss gehabt. „Aber wenn die Regierung weiter darauf beharrt, dass es zu viele Touristen gibt, kann das zusammen mit den Steuererhöhungen zu einer negativen Entwicklung des Brutto-Sozialproduktes führen”, warnt der Präsident.

Schließlich sei schon jetzt mit 3'2 Prozent ein erheblicher Rückgang bei der Verweildauer der Touristen zu verzeichnen. Das betreffe nicht nur den deutschen Markt, sondern auch Belgien, Italien, Frankreich und Osteuropa. Das werde zu einer Verkürzung der Saison führen, glaubt der Unternehmerverband.

Für den Fall einer zu langen Dauer des Moratoriums sieht Oliver auch ernsthafte Konsequenzen für den Bausektor, obwohl der in den letzten sechs Monaten nach sprunghaften Zuwächsen in den vergangenen Jahren in den ersten sechs Monaten von 2001 noch einmal um stolze neun Prozent zulegte. „Wenn das Moratorium länger als zwei Jahre dauert, wird das auch ernsthafte Auswirkungen für den Arbeitsmarkt haben”, orakelt der CAEB-Chef.

Stabile Zuwächse verzeichnete zuletzt auch die Industrie mit vier Prozent, auch die Landwirtschaft legte um 0'8 v.H. leicht zu. Allerdings ist der Beitrag dieser Sektoren zum Gesamtergebnis von geringer Bedeutung.