Nicht nur in der deutschen Fußball-Bundesliga gab's ein
Herzschlagfinale, auch bei den Handballern blieb es bis letzten
Spieltag äußerst spannend. Am Ende jubelten der SC Magdeburg, der
sich in einem echten Meisterschaftsfinale gegen die SG
Flensburg-Handewitt mit 30:23 durchsetzten und 7000 Fans in der
Bördelandhalle in einen Freundentaumel versetzte. Ein Triumph, der
einer erfolgreichen Saison nach dem Gewinn des IHF-Pokals die Krone
aufsetzte.
Obwohl Präsident Helmuth Penz die Spieler auf sein Anwesen nach
Ibiza locken wollte, entschied sich der Kader um Handball-Punk
Stefan Kretzschmar, die Mannschaftskasse an der Playa de Palma zu
plündern.
Ab Mittwochmorgen hob der Flieger um sechs Uhr früh in
Berlin-Schönefeld ab, nach der Ankunft im Hotel Orient ging die
Meister-Feier in die nächste Runde. Vorübergehend ausgeklinkt hatte
sich Trainer Alfred Gislason, nach dem Titelgewinn umgetauft in
„Sieglason”. „Ich musste einfach einmal schlafen”, blinzelte der
41-jährige Isländer am späten Nachmittag noch ein wenig
angeschlagen in die Sonne.
Der 189-fache Nationalspieler, der als Spieler fünf Jahre
(1983-88) lang das Trikot von TuSEM Essen trug und bei der SG
Hameln erste Trainersporen verdiente, kann im zweiten Magdeburger
Jahr seine erste deutsche Meisterschaft feiern. „Einen Titel
wollten wir, am liebsten natürlich in der Liga”, sagt Gislason.
In der nächsten Saison will der SC an die Erfolge auf
internationalem Parkett anknüpfen. „Wir wollen die Champions-League
gewinnen”, sagt der ehrgeizige Coach”, der sich auf die Duelle mit
den spanischen Spitzenteams freut. Gislason spielte selbst zwei
Jahre lang bei Bidasoa in Irun. Die Leistungsträger bei den
Magdeburgern bleiben mit Ausnahme von Wassili Kudinow, dafür soll
Superstar Nenad Perunicic für Magdeburg werfen. Zwar gibt es noch
einen Wechsel-Streit mit dem THW Kiel, doch Alfred Gislason plant
fest mit dem Rückraum-Riesen. „Er zieht in den nächsten Tagen nach
Magdeburg um.”
Den vierten Platz und das internationale Geschäft feiert die SG
Wallau-Massenheim mit fast komplettem Kader und dem
Handball-Trainer des Jahres, Martin Schwalb, seit Donnerstag in
Cala Ratjada.
Auch für die Fußball-Bundesligisten waren Mallorcas Strände nach
dem Saisonschluss wieder „das” Ziel der Mannschaftsfahrten.
Besonders eilig hatte es Hansa Rostock - der Kader kehrte bereits
am Mittwoch zu Freundschaftspielen in der Region zurück. Allerdings
ohne Trainer Friedhelm Funkel, der noch seinen Urlaub dranhängt.
Das Hotel Marina in Cala Ratjada war auch das Ziel für den
Hamburger Sportverein. Frank Pagelsdorf – er hat eine Wohnung an
der Costa de la Calma - und seine Kicker konnten nach dem
Bayern-Spiel offenbar noch nicht ohne ihren Sport auskommen – die
Fußball-Kneipe La Strada von Wirt Roland Anzengruber war da der
passende Anlaufpunkt für die Hanseaten. Daheimbleiben musste
Flügelflitzer Roy Präger, eine Meniskusverletzung aus dem
Bayern-Spiel wurde schon am Mittwoch in Berlin operiert.
Außerdem auf der Insel sind seit gestern die Spieler von Hertha
BSC, die fünf Tage lang bleiben, an der Playa de Palma tummelten
sich die Kicker des SC Freiburg. Bereits Anfang der Woche kam der
VfB Stuttgart, der Klassenerhalt wurde mit einer Golfrunde
gefeiert. Ohne seine Zweitliga-Truppe erholt sich Mannheims Coach
Uwe Rapolda vom spannenden Finale, bei dem die Waldhöfer dem FC St.
Pauli den Vortritt auf dem Weg ins Oberhaus lassen mussten.
Vergeblich warten die Fans auf den FC Schalke 04 – die
Königsblauen müssen sich noch auf das Pokalfinale gegen Union
Berlin konzentrieren. Außerdem stehen für einige Knappen noch
Länderspiele an, vielleicht kommt aber der ein oder andere
Lizenzspieler nach Saisonende wieder zu einer Veranstaltung mit
Werbepartner Veltins.
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