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Die Fangemeinde durfte tief durchatmen. Vier Spieltage vor Ende der Saison ist Fußball-Erstligist Real Mallorca dem großen Ziel der Qualifikation für die Champions-League mit einem 2:0-(0:0)-Sieg gegen den Verfolger Celta de Vigo einen großen Schritt nähergekommen. Mit dem unerwartet klaren wie ungefährdeten Erfolg gegen die bis dato erfolgreichste Elf der Rückrunde verteidigte die Truppe von Trainer Luis Aragonés den vierten Tabellenplatz und den Drei-Punkte-Vorsprung auf den FC Barcelona, der beim 5:1 gegen Rayo Vallecano erstmals nach langen sieglosen Wochen wieder dreifach punkten konnte.

Die destruktive Strategie, mit der die Galizier im Stadion Son Moix aufwarteten, ging zu keiner Phase der 90 Minuten auf. Mallorcas Keeper Miki Garro – nach der Verletzung der beiden Stammtorhüter Leo Franco und Germán Burgos war der Mallorquiner erstmals vor heimischem Publikum in die Stammformation gerückt – verbrachte einen ruhigen Abend.

Schon in der ersten Hälfte konnte die Truppe von Victor Fernandez sich bei ihrem Keeper Cavallero bedanken, dass es beim Pausenpfiff mit einem torlosen Remis in die Kabine ging. Albert Luque, im ersten Durchgang auffälligster Angreifer bei Real, scheiterte wiederholt am prächtig reagierenden Argentinier im Celta-Kasten. Auch zehn Minuten vor dem Seitenwechsel hatte der Keeper noch die Fingerspitzen an einem „tödlichen” Paß von Luque und verhinderte die Führung durch den einschussbereiten Eto'o.

Schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatte es ein Ende mit dem Schusspech. Finidi George stieg nach Ibazagas Eckball höher als seine Gegenspieler und nickte zur hochverdienten Führung ein. Überhaupt, es war der Tag des Nigerianers – viele Beobachter bescheinigten ihm die beste Leistung im Real-Trikot. Nicht nur, weil er sich auch mit dem zweiten Treffer in die Torschützenliste eintragen konnte. In der Schlussminute, da war die Partie längst gelaufen, köpfte er eine schöne Hereingabe des eingewechselten Álvaro Novo gegen die Laufrichtung des chancenlosen Celta-Keepers ein.

Lobende Worte verdiente sich das Team vom Trainer: „Eine beeindruckende Leistung, in der Abwehr wie im Angriff.” Vor dem Auswärtsspiel bei Espanyol Barcelona, als Tabellenzehnter auch noch im Rennen um einen Platz im internationalen Geschäft, macht Luis Aragonés seine Rechnung für die letzten vier Spiele auf. „Wenn wir drei Spiele gewinnen, sind wir auf jeden Fall in der Champions League.”

Dafür könnte aber eventuell der vierte Rang nicht reichen. Denn sollte Valencia den Pokal gewinnen, aber am nicht unter den ersten vier stehen, würden sich nur die ersten drei der Tabelle qualifizieren. Deshalb peilt der Coach, der seinen Vertrag noch nicht verlängert hat, zur Sicherheit den dritten Tabellenplatz an.