Ein Zelt reiht sich ans andere. Die Alte Mole und der Paseo
Marítimo vor der Kathedrale sind gerüstet. Der Hafen wurde
freigeräumt, Schiffe ausquartiert. Denn ab diesem Freitag, 27.
April, soll dort Platz sein für neue Schiffe, aber auch für einen
großen, zwei Wochen anhaltenden Besucherstrom. Auf der Flaniermeile
im Herzen Palmas beginnt zum 18. Mal der Salón Nàutico, die
mallorquinische Bootsmesse.
600 Aussteller aus 20 Nationen zeigen auf 40.000
Quadratmetern Ausstellungfläche zu Land und auf dem Wasser alles
rund ums Boot: Vom Funkgerät bis zum platzsparenden Kühlschrank,
vom Benzinsparenden Modul bis zum schnittigen Surfbrett.
Auch 230 Schiffe werden erstmals gezeigt. Eines davon ist die
,,Kiel Classic 23”, die Kühn & Partner Yachting ausstellt. Ein
Daycruser, wie es im Fachjargon heißt. Ein elegantes Sportboot,
ideal für einen Tagesausflug, aber auch geräumig genug, um ein paar
Nächte darauf zu verbringen.
,,Wer vor dem Schiff steht, dessen Herz beginnt zu hüpfen”, sagt
Jukka Heymann, einer der drei Gesellschafter der Hamburger Firma
,,Kiel Classic Gmbh”, die das Boot herstellt. ,,Wer dann an Bord
ist und damit fährt, dessen Verstand sagt, ,das gibt es nicht'.
Denn das Boot hat ein exorbitantes Fahrverhalten. Anders
ausgedrückt, es schneidet die Wellen extrem weich.”
Hinter der Kiel Classic 23 stehen drei Ideengeber. Der
Konstrukteur Hanspeter Petersen, der jahrelang Polizeiboote
entworfen und seine Erfahrungen aus der Berufsschifffahrt in dieses
Sportboot umgesetzt hat. Der Yachtfotograf Peter Neumann, der ein
Boot haben wollte, womit er auch bei sechs bis acht Windstärken auf
der Nordsee die Kamera ruhig halten kann, und Jukka Heymann, der
großen Sinn für klassische Formen hat. Das Ergebnis: Ein robustes
Boot mit einer ungewöhnlich verarbeiteten Rumpfstärke. Jukka
Heymann: ,,Dadurch pflügt das Boot durch die Wellen wie ein heißes
Messer durch weiche Butter.”
In der Spitze erreicht es 61 km/h, und der Z-Antrieb fährt per
Knopfdruck die Schiffsschraube hoch, sodass man mit der Kiel
Classic 23 an den Strand gleiten kann.
Dazu Holzaufbauten, die nur traditionelle Bootsbaukunst
hervorbringt. Die Mahaghoni- und Teakhölzer sind lackiert mit
3-Komponenten-Lacken, die auch den scharfen Mittelmeersalzen eine
lange Zeit trotzen.,,Keep it simple” ist das Motto der Bootsbauer.
,,Ob es darum geht, an die Klampe zu kommen oder den Motor zu
bedienen,” erklärt Heymann. ,,An diesem Schiff ist alles handlich.”
Der Preis sicher nicht für jedermann. Die Kiel Classic 23 gibt es
ab 195.000 Mark. Aber anschauen kostet ja nichts.
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