Die Zahl der genehmigten Neubauten wird 2001 im Vergleich zum
Vorjahr um 20 Prozent zurückgehen. Davon geht das Colegio Oficial
de Aparejadores (Bauleiter) von Mallorca aus. Dessen Präsident
Jaume Gibert Salamanca prognostiziert ein Ende des Baubooms: ,,Es
bestätigt sich, dass der Wirtschaftszyklus sein Ende erreicht hat.”
Besonders stark, glaubt der Fachmann, werde der Rückgang in den
Küstengemeinden spürbar werden, weniger in den Regionen Marratxí,
Cala Blava und im Raum Palma.
Schon in den letzten vier Monaten in 2000 habe es im Vergleich
zu den Vorjahren einen leichten Rückgang bei den Genehmigungen
(Visados) gegeben. Eine durchaus positive Entwicklung nach
Einschätzung von Gibert: ,,Die bisherigen Aktivitäten konnten sich
angesichts des Flächenverbrauchs in dieser Form nicht fortsetzen.”
Statistiken zufolge wurde im vergangenen Jahr auf Mallorca die
höchste Zahl von Wohnungen seit 1970 fertiggestellt, insgesamt
8683.
Zurückzuführen sei der Rückgang, so die Aparejadores, vor allem
auch auf die Explosion bei den Baulandpreisen. Gibert: ,,Sie sind
in nur wenigen Monaten von 20.000 auf 60.000 Pesetas pro
Quadratmeter gestiegen.” Bei gleichzeitigen Aufschlägen am
Kreditmarkt habe das die Neubau-Konjunktur gebremst, weil vor allem
die Käufer von Wohnungen in Mehrfamilien-Häusern ihren Kaufwunsch
zurückstellten.
In den Städtebau-Moratorien der letzten Zeit sehen die
Aparejadores kaum einen negativen Einfluss sie hätten sogar eher
das Gegenteil bewirkt. Beim derzeitigen Rückgang handele es sich,
glauben sie, eher um eine zyklische Bewegung in der Baukonjunktur,
die in den letzten Jahren durch niedrige Hypotheken-Zinsen einen
starken Aufschwung erfuhr. So stieg etwa die Zahl der genehmigten
Mehrfamilien-Häuser von '93 bis 2000 von 1144 auf 4586, im gleichen
Zeitraum bei Einfamilien-Häusern von 2899 auf 11.602. Im ersten
Quartal des laufenden Jahres belief sich die Zahl für alle
Wohngebäude nur auf 3519.
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