Badenixe Charo gönnt sich eine Abkühlung.

TW
0

Wenn sich Deutsche auf Mallorca mit Daheimgebliebenen unterhalten, gibt es zurzeit vor allem ein Thema: das Wetter. Die auf der Insel Weilenden lehnen sich bei dieser Gelegenheit zurück und schauen entspannt in den blauen Himmel. Aus Deutschland dagegen hört man nur Klagen: Anhaltende Kälte mit Schauern, abgestorbene Blüten und beißender Wind – der Frühling will einfach nicht kommen.

Aber auch die Sonneninsel hat einen ungewöhnlichen März erlebt. Auf den (milden) Winter folgte gleich der Sommer. ,,So etwas gab es seit 30 Jahren nicht”, sagt Agustín Jansá vom Meteorologischen Institut der Balearen. Normalerweise liegt die Durchschnittstemperatur im März bei 12'5 Grad in Palma, in diesem Jahr erreichte sie (bis Donnerstag) 16'5 Grad Celsius. ,,Vier Grad mehr, das ist spektakulär”, sagt Jansá.

Aufsehen erregend für Nichtmetereologen waren aber vor allem die Spitzentemperaturen in diesem Monat. Am vergangenen Wochenende kletterten an vier Orten die Quecksilbersäulen über die 30-Grad-Marke: in Pollença, Porreres, Lluc und in der Sierra d' Alfabia.

Auch an diesem Wochenende soll Mallorca wieder von der Sonne verwöhnt werden. Zwar kühlten die Temperaturen in der Woche geringfügig ab, was einem leichten Nordwind zu verdanken war, aber am Samstag klingt dieser Einfluss – aller Voraussicht nach – ab, so dass die Sonne die Luft wieder kräftig erwärmen kann: Die Wetterfrösche erwarten deshalb erneut über 25 Grad Celsius.

Dass es in diesem März solche krassen Unterschiede zwischen dem Wetter in Deutschland und Mallorca gibt, ist dem Wind zu verdanken. Der hat zwar für Turbulenzen zwischen Ost und West gesorgt, nicht aber für einen Austausch zwischen Nord und Süd, so dass zwei sehr unterschiedliche Wetterfronten kalte Luft über den Norden und warme über den Süden führten. Die Grenze lag etwa bei den Alpen.