Der seit 30 Jahren auf Mallorca lebende Fleischwarenfabrikant
Horst Abel lässt seinen Ende Februar verlauteten Worten, einen
deutschen Verein auf Mallorca gründen zu wollen, nun erste Taten
folgen. Der 61-Jährige versandte ein ,,vorläufiges Konzept für
einen gemeinnützigen Verein der deutschen Residenten auf Mallora”,
in dem er Interessierte zur Mitarbeit einlud. Die Gründung der
,,Asociación Alemana” soll, so hofft Abel, spätestens in den
kommenden zwei Monaten vollzogen sein.
,,Es ist an der Zeit, dass wir Deutschen mit Wohnsitz Mallorca
eine öffentlich-rechtliche ,Asociación' gründen, um unsere
Interessen zu bündeln”, heißt es in dem Papier. Bei dem Vorhaben
seien ,,selbstverständlich” auch andere Nationen, insbesondere
Mallorquiner und Spanier, miteinzubeziehen. Initiator Abel geht
davon aus, ,,dass sowohl Deutsche als auch Mallorquiner an einer
Integration der Neumallorquiner auf der Basis gegenseitiger
Freundschaft interessiert sind, denn Integration ist keine
Einbahnstraße”.
Ziele der anvisierten Vereinigung werden in neun Punkten
aufgelistet. Herausragende Forderungen sind die Gründung einer
Beratungs– und Anlaufstelle für ältere Menschen, die durch das
soziale Netz zu fallen drohen. Für Residentenkinder solle ein
deutscher Schulverein ins Leben gerufen werden, ,,der auf hiesigen
Schulen inselweit die Möglichkeit für einen Deutschunterricht
bietet”.
Die Vereinigung will Ansprechpartner sein für die
mallorquinischen Behörden oder – gegebenenfalls – für einen von der
Regierung zu bestellenden ,Beauftragten für
Integrationsangelegenheiten'.
Im letzten Punkt des vorläufigen Kozeptes heißt es, der Verein
wolle parteipolitisch neutral und offen bleiben. ,,Es soll nicht
unerwähnt bleiben, dass wir nicht vor haben, uns von vereinswegen
politisch zu betätigen.” Horst Abel zieht damit auf Anfrage die
Konsequenzen aus seinen Erfahrungen, die er 1998 mit der
angedachten Gründung einer deutschen Partei auf Mallorca gemacht
hatte. Sein Vorhaben, mit den ,,Amigos alemanes en España” bei den
Kommuanalwahlen 1999 in die Rathäuser einzuziehen, hatte damals die
unterschiedlichsten Reaktionen hervorgerufen. Nach Morddrohungen
blies Abel die Parteigründung ab.
Der nun geplante Verein solle gemeinnützig sein und den
deutsch-mallorquinischen Kulturaustausch fördern. Alle Mitarbeiter
dürfen nur ehrenamtlich agieren. Per ,,Medien- pflege” solle
darüber hinaus einseitiger oder falscher Berichterstattung in
deutschen wie mallorquinischen Medien gegengesteuert werden, sagte
Abel. Der Initiator hofft, dem Verein einige tausend Mitglieder zu
gewinnen.
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