Der offene Konflikt zwischen der Balearenregierung und den
mächtigen Hoteliers hat das vorweihnachtliche Abendessen des
mallorqinischen Hoteliersverband FEHM dominiert. Im Gegensatz zu
früheren Jahren war kein Vertreter des Tourismusministeriums unter
den 800 Gästen, die sich im Casino versammelt hatten.
FEHM-Präsident Pere Cañellas ging in seiner Ansprache hart mit
den Politikern des ,,Fortschrittspaktes” ins Gericht: ,,Sie haben
den Hotelier zu einem Feind der Koalition und der balearischen
Gesellschaft abgestempelt”, sagte Cañellas. Die Branche werde
außerhalb der Inseln hoch gelobt, zu Hause aber nur geschmäht. Die
negativste Tendenz des abgelaufenene Jahres sei nicht die
Unsicherheit über die kommende Urlaubssaison. ,,Schlimm ist, dass
in diesem Land eine gemeinsame Verantwortlichkeit der sozialen und
politischen Akteure fehlt”, so der FEHM-Präsident.
Zur derzeit im Parlament beratenen Ökosteuer, für die pro
Übernachtung in Hotels bis zu zwei Euro fällig werden sollen, sagte
Cañellas, er habe Hoffnungen, dass die Gerichte die
,,verfassungswidrige Abgabe” stoppen werden. Mallorcas Hoteliers
würden den Rechtsweg gegen das Gesetzesvorhaben der Koalition auf
jeden Fall bis zu Ende gehen.
In seiner Analyse des abgelaufenen Tourismus-Jahres erwähnte der
Repräsentant der 26 regionalen Hoteliersvereinigungen Mallorcas
auch die Negativmeldungen in deutschen Medien über die Insel. Viele
Konkurrenz-Ziele der Balearen seien deswegen so günstig, weil dort
praktisch keine Steuern zu entrichten seien.
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