Im modernen Handy-Zeitalter hat sich längst auch das Versenden
von kurzen Text-Nachrichten von einem Mobil-Telefon zum nächsten
durchgesetzt. Sogenannte SMS werden von Privatleuten genauso
verschickt wie aus beruflichem Interesse, zum Beispiel um Termine
abzumachen.
Gerade zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, gehen besonders
viele SMS auf den Weg. So mancher auf Mallorca lebende Deutsche
wird aber liebe Grüße aus der alten Heimat vermissen. Denn: Handys,
in denen ein Chip des Netzbetreibers ,,Movistar” steckt, können
seit einigen Wochen keine SMS aus Deutschland empfangen. Weder von
D1 oder D2, noch von E-Plus oder Viag-Interkom. Besonders
ärgerlich: Manchmal erhält der deutsche Absender keine
Fehlermeldung, geht also davon aus, dass seine Nachricht in Spanien
angekommen ist.
Wer hier in Spanien mit einem Handy von Airtel oder Amena
unterwegs ist, hat keinerlei Empfangsprobleme. Denn Movistar /
Telefónica hat den SMS-Empfang aus Deutschland ,,gekappt”. ,,Die
Konditionen wurden von der Telefónica einseitig geändert”,
erläutert D1-Pressesprecher Philipp Schindera. Soll heißen: Da
wesentlich mehr SMS von Deutschland nach Spanien geschickt werden
als umgekehrt, verlangte Movistar Geld für die Weiterleitung. Das
jedoch lehnten die deutschen Netz-Betreiber ab, woraufhin Movistar
die Weiterleitung von SMS aus Deutschland einstellte. Und das
bringt viele Kunden auf die Palme. So zum Beispiel PR-Beraterin
Gabriele Sorg: ,,Mir haben Kunden aus Deutschland SMS auf mein
spanisches Movistar-Handy geschickt, mit der Bitte um Antwort. Da
ich die Nachrichten nicht bekommen habe, konnte ich nicht
reagieren. Das ist einfach super-ärgerlich und
geschäftsschädigend.”
Schon früh entdeckte Tom Pollex (,,Tom's GSM-Checkpoint”) das
Ärgernis. Denn er betreibt einen Versand von Logos und Klingeltönen
für Nokia-Handys. Bis vor einigen Wochen wurden die Töne und Bilder
von einem Partner aus Deutschland per SMS verschickt, nachdem man
sie vorher in Spanien telefonisch bestellt hatte. Dann jedoch
mehrten sich bei Pollex die Beschwerden von Movistar-Kunden, deren
Logos und Töne nicht ankamen. Pollex stellte inzwischen sein System
um, versendet jetzt direkt aus Spanien. Denn damit, dass die
Situation sich bald ändert, kann man nicht rechnen. Sowohl von D1
als auch von D2 ist zu hören, dass die Verhandlungen noch nicht
sehr weit fortgeschritten sind.
Unklar ist derzeit, ob von dem SMS-Problem auch deutsche Handys
betroffen sind, die sich im spanischen Roaming befinden und bei
Movistar eingebucht sind.
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