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Es war nur ein kleiner Spannungsabfall im Stromnetz der Gesa. Die Lampen flackerten ein wenig, der eine oder andere CD-Player verstummte. Aber die Mini-Panne am Abend des vorvergangenen Freitag hatte in der Meerwasserentsalzungsanlage von Palma verheerende Folgen: Es ging eine Pumpe an dem Rohr kaputt, das Wasser aus dem Meer ansaugt. Die Membrane in der ,,Desaladora” blieben ohne Nachschub, die Anlage stand still.

Auch die Aufbereitungsanlage für versalzenes Brunnenwasser in Son Tugores war für einige Stunden lahmgelegt. Insgesamt hatten die Pannen die ausgetrocknete Insel knapp 120.000 Kubikmeter dringend benötigtes Trinkwasser gekostet, die eben nicht aus dem Meer gewonnen wurden, sondern aus den Brunnen geholt werden mussten. In Palma lief das Wasser deshalb am vergangenen Wochenende nicht mit dem gewohnten Druck aus den Hähnen.

Der Ausfall der Meerwasserentsalzungsanlage, die nach Aussage von Technikern seit Monaten über ihrer technisch optimalen Kapazitätsgrenze arbeitet, machte die Abhängigkeit der Gegend um die Bucht von Palma vom industriell erzeugten Trinkwasser deutlich. Mittlerweile kommt fast jeder zweite verbrauchte Liter aus den Entsalzungsanlagen.