."Kindergesichter" heißt diese Installation von Dörte Wehmeyer auf Mallorca. | privat

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Am Sonntag, 25. September, trifft sich die - vorwiegend deutschsprachige - Kulturgemeinde von Mallorcas Südosten in Cala Llombards. Wie der Pfingstsonntag ist auch der letzte Sonntag im September ein fester Termin bei der Künstlerin Dörte Wehmeyer: Die Vernissage und die Finissage ihrer Ausstellung "Spuren" in ihrem Skulpturenpark.

"Garden of Tolerance" nennt sie das Ensemble aus zum Teil begehbaren Installationen auf ihrem Anwesen Can Blau, das sie Jahr um Jahr um Arbeiten erweitert.

Verfolgung, Folter, Ausbeutung, sexueller Missbrauch, Umweltzerstörung: Die Verletzung der Rechte von Mensch und Natur greift Wehmeyer mit ihrer Kunst auf. Wo andere zur Seite schauen, richtet sie den eigenen Blick und den der Betrachter hin. Dabei zieht sich das Postulat von der Unverletzbarkeit der Menschenwürde als Leitmotiv durch ihr Schaffen.

Mitunter finden sich die Betrachter zwischen den Polen Würde und deren Verletzung wieder. Etwa wenn sie rätseln, ob die unschuldig wirkenden Gesichter von Kindern Opfer oder - tatsächliche oder potenzielle - Täter zeigen.

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Und indem die Betrachter sich selbst in Spiegeln und schwarzem Glas anschauen, wirft Wehmeyer die unangenehmste aller Fragen auf: Wo stehen wir selbst mit unserem Handeln oder Nicht-Handeln?

Wehmeyer spannt den Bogen bis zum positiven Ende. So zeigt sie auch Konterfeis von Menschen, die mit ihrem Handeln als positive Beispiel für Humanismus und Zivilcourage in die Geschichte eingegangen sind. Und das entspricht durchaus der Einstellung der Künstlerin, die sagt: "Jeder Mensch mit einem sozialen Gewissen ist fähig, seine Welt und sein Umfeld positiv zu verändern und neue Spuren zu legen, denen andere folgen können."

INFOS ZUR FINISSAGE: SO, 25. September, 11 bis 15 Uhr: Finissage der Ausstellung "Spuren - 2016" von Dörte Wehmeyer.. Eintritt: frei.. Ort: Can Blau, Carrer de la Fontanella 7, Cala Llombards (nach dem Ortseingang vierte Querstraße rechts).

(aus MM 39/2016)