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Estructura - Cos - Espai. De allò privat a allò públic": So ist die Schau von Moises Gil in Cala Rajada überschrieben, zu Deutsch: "Struktur - Körper - Raum. Vom Privaten zum Öffentlichen". 18 Figuren des renommierten Bildhauers und Kunstprofessors aus Valencia säumen bis Donnerstag, 3. November, den Meeresboulevard des Küstenortes der Gemeinde Capdepera.

Bei den Arbeiten handelt es sich um Einzelstücke, die zwischen 1,80 und 2,40 Meter hoch und zwischen 60 und 80 Kilo schwer sind. Ihr gemeinsames Merkmal: Sie bestehen aus einer Eisenstruktur und aus einer menschlichen, meist männlichen Figur aus Aluminium. Mit diesen Elementen schafft Gil ein künstlerisches Amalgam aus Abstraktion und Expressionismus, dessen Elemente sich nicht nur stützen, sondern sogar gegenseitig bedingen.

Betrachtet man die Figuren zwischen den Felsen und in den Grünflächen und gibt sich dann dem Treiben auf dem Boulevard hin, scheint es schon kurios, wie sehr Gil die unterschiedlichen Personentypen vorweggenommen oder gespiegelt hat, die den Weg entlang der Küste bevölkern. Den Nagel auf den Kopf getroffen hat er mit dem Jogger wie auch mit den protzigen, ins Meer stürzenden Athleten, dem hastig eilenden Geschäftsmann wie dem in sich gekehrten, zu Boden blickenden Grübler, dem ganz auf sich fokussierten Menschen wie dem Neugierigen, der alles seinen Blicken unterzieht. In diesem Reigen fehlt auch nicht die Reihe mit Urlaubern, die ihr Gepäck mit sich schleppen, Trage- und Rollkoffer, Rucksack und Tasche.

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Weitere Skulpturen Gils befinden sich im Park von dem Kulturzentrum von Cala Rajada, dem Centre Cap Vermell. Eine große Figur hat der Künstler auf das Dach des Zentrums gesetzt, wo sie auch nach November noch sitzen wird, denn die Figur hat er der Gemeinde geschenkt.

Gils Skulpturen sind freilich nicht die einzige Kunst an der Küste von Cala Rajada. Weithin sichtbar sind die beiden gigantischen Wandgemälde aus Keramik an der Kaimauer des Künstlers Gustavo, von denen jedes 16 mal vier Meter misst. Und in den Felsen am Meer steht eine mehr als menschengroße Figur des mallorquinischen Bildhauers Joan Bennàssar, ein Relikt der Ausstellung am Meeresboulevard im vergangenen Jahr.

(aus MM 34/2016)