Die Zusammensetzung der Bevölkerung auf Malllorca ist sehr international. | Julián Aguirre

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Auf den Balearen waren am 1. Januar 2016 exakt 1.107.220 Einwohner gemeldet. Das sind 6363 oder 0,24 Prozent mehr als im Vorjahr. Im spanischen Vergleich hatte nur Madrid ein höheres Bevölkerungswachstum. Auffällig ist, dass die Zahl der bei den Insel-Gemeinden gemeldeten Ausländer weiter sinkt, auch die der Deutschen.

Nach den neuesten Zahlen des staatlichen Statistikamtes INE waren am 1. Januar 2016 noch 20.451 Deutsche als Einwohner registriert, 1800 weniger als ein Jahr zuvor. Vergleicht man die Zahl mit der von 2007, ist sogar ein Rückgang um rund ein Drittel festzustellen – damals waren fast 30.000 Deutsche gemeldet.

Schon in den vergangenen Jahren wurden Zweifel am Umfang dieses Rückgangs laut. Zum einen waren offenbar Karteileichen beseitigt worden, zum anderen gehen Experten davon aus, dass sich der eine oder andere Alemán aus Steuergründen abgemeldet hat, aber immer noch auf den Inseln weilt.

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Gleichwohl zeigt die Statistik interessante Trends auf. Unzweifelhaft ist, dass die lang anhaltende Wirtschaftskrise das früher übliche Bevölkerungswachstum ausgebremst hat. Auffällig vor allem der massive Rückzug von Südamerikanerin in ihre Heimat. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf 23.450 halbiert.

Demgegenüber steht jedoch der Zuzug von Menschen aus afrikanischen Ländern. Das hat dazu geführt, dass die Deutschen nicht mehr als die Nummer eins unter den Ausländern auf den Balearen geführt werden. Angeführt wird die Liste jetzt von den Marokkanern (23.450).

Hinter den Deutschen folgen nicht wie erwartet die Briten, sondern erstmals die Italiener (16.636), die in den vergangenen zehn Jahren um 40 Prozent zugelegt haben. Damit hat es aber ebenfalls eine besondere Bewandtnis: Viele der „Italiener” sind gebürtige Argentinier mit italienischem Pass.